Ferrari Purosangue: Das Hyper-SUV
SUV-Modelle sorgen bei den meisten Sportwagenherstellern für steigende Absatzzahlen. Wohl auch deshalb bringt Ferrari nun ein entsprechendes Modell am Start. Das bleibt allerdings den Kernwerten der Marke erstaunlich treu.
SP-X/Lajatico. Im Gegensatz zu den meisten anderen Sportwagenherstellern hat sich Ferrari lange um ein SUV-Modell gedrückt. Mit dem Purosangue bringen die Italiener Anfang 2023 nun doch ihren ersten geräumigen Allradler, der allerdings den sportlichen Kernwerten der traditionsreichen Automarke weiterhin alle Ehre macht.
Mächtige Luftöffnungen in der Front
Optisch wirkt der fast fünf Meter lange Fünftürer wie eine höher bauende Neuauflage des bis 2020 produzierten Shooting-Brake GTC4 Lusso. Auffällig sind etwa eine lange Schnauze, ausgeprägte Wölbungen über den hinteren Radhäusern sowie die Abwesenheit von Griffen in den hinten angeschlagenen Fondtüren. Mächtige Luftöffnungen in der Front, riesige Räder (vorne 22/hinten 23 Zoll) sowie zwei Doppelrohre am Heck verdeutlichen das sportliche Ansinnen.
533 kW/725 PS
Angetrieben wird der Purosangue von einem 6,5-Liter-V12, der 533 kW/725 PS und 716 Newtonmeter Drehmoment mobilisiert. Aus dem Stand auf 100 km/h soll der 2,1-Tonner in 3,3 Sekunden sprinten, die Höchstgeschwindigkeit wird mit 310 km/h angegeben.
Der Ferrari SUV fährt sich wie ein heckgetriebener Sportwagen
Der vorne im Fahrzeug untergebrachte V12 leitet seine Kraft in erster Linie über eine Antriebswelle an die mit Achtgang-Doppelkupplungsgetriebe bestückte Hinterachse. Dank dieser Transaxle-Anordnung fährt sich das SUV eigentlich wie ein heckgetriebener Sportwagen. Allerdings kann eine sogenannte Power Transfer Unit (PTU) über einen zweiten Kurbelwellenausgang zusätzlich die mit Torque-Vectoring-Technik gerüstete Vorderachse antreiben.
Neues aktives Federungssystem
Regeltechnik sorgt für eine situationsbedingt optimale Momentenverteilung. Elektronische Helfer sind ohnehin reichlich an Bord. Neu ist ein aktives Federungssystem, das die Wankbewegungen der Karosserie in Kurven kontrolliert. Zum ersten Mal in einem Ferrari gibt es zudem die Bergabfahrhilfe HDC.
Sportliches Interieur
Mehr Sport- denn Familienauto ist der Purosangue auch innen. Es gibt insgesamt vier stark konturierte Einzelsitze sowie ein beinahe rennsportlich eingerichtetes Cockpit mit einem volldigitalen Kombiinstrument. Zusätzlich befindet sich auf der rechten Seite des Armaturenbretts ein Touchscreen, über den sich auch viele Fahrzeugfunktionen steuern lassen.
Kofferraum für 473 Liter Gepäck
Neben viel Leder, Alcantara, Metall und Carbon kommen im Innenraum auch nachhaltigere Materialien wie Recycling-Polyester oder aus recycelten Fischernetzen gefertigte Polyamid-Teppiche zum Einsatz. Wie es sich für ein SUV gehört, gibt es auch einen ordentlichen Kofferraum, der Platz für bis zu 473 Liter Gepäck bietet und sich dank umlegbarer Rücksitzlehnen bei Bedarf erweitern lässt.
Im Frühjahr 2023 will Ferrari die ersten Purosangue ausliefern. Die Preise dürften deutlich über CHF 200.000 liegen.