L7-Stromer mit vier Sitzen? Das Schweizer Leichtbau-Elektroauto Softcar machts möglich
L7-Fahrzeuge sind klein und leicht und bieten normalerweise maximal zwei Sitzplätze. Softcar aus der Schweiz zeigt nun die Ausnahme von dieser Regel.
SP-X/Paris. Auf dem Pariser Autosalon hat die Schweizer Firma Softcar ein Elektroauto der Leichtbauklasse L7e mit vier Sitzen vorgestellt. Normalerweise haben Fahrzeuge dieser Klasse, zu der beispielsweise der Microlino oder das Nanocar Silence S04 gehören, nur zwei Sitzplätze. Darüber hinaus setzt Softcar auf nachhaltige Materialien und eine vergleichsweise geringe Anzahl von Bauteilen
Softcar: Lediglich aus 1.800 Komponenten gebaut
Während ein normales Auto aus rund 45.000 Teilen besteht, sollen es beim Softcar nur 1.800 Komponenten sein. Basis ist eine sogenannte Skateboard-Plattform, auf der verschiedene Aufbauten realisiert werden können. Neben dem gezeigten Viersitzer mit Flügeltüren will Softcar auch einen Kleintransporter, ein Cabriolet und einen Zweisitzer auf dem Chassis realisieren. Die Karosserie aus kohlenstoffarmen Verbundpolymeren soll leicht austauschbar und zudem recycelbar sein.
90 km/h schnell
Als Antrieb dient ein Elektromotor, der 15 kW/20 PS Dauerleistung und 30 kW/41 PS Spitzenleistung bereitstellt und das 640 Kilogramm leichte Softcar auf bis zu 90 km/h beschleunigt. Der Verbrauch soll bei rund 8 kWh pro 100 Kilometer liegen. Mit der 15 kWh großen Batterie ist eine Reichweite von knapp 200 Kilometern möglich. Mit einem gasbetriebenen Range Extender, den Softcar optional anbieten will, lässt sich der Aktionsradius auf 400 Kilometer verdoppeln.
Ab 2025 erste Exemplare
Das Softcar befindet sich nach Angaben des Herstellers in der Homologationsphase. Das seriennahe Fahrzeug soll bereits die allerdings nicht besonders anspruchsvollen Sicherheitsanforderungen der Klasse L7 erfüllen. In einer Mikrofabrik in der Schweiz will das Unternehmen ab 2025 erste Exemplare produzieren, die Ende des Jahres zu einem Preis von mindestens 23.000 Euro auf den Markt kommen sollen.
Dieser Beitrag stammt von Mario Hommen, Redakteur für das Redaktionsbüro SPS Spotpress Services GmbH.