Opel Mokka-e im Kurztest

Der Opel Mokka-e wirkt größer als er ist. Auch die Reichweite ist eher überschaubar. Der kleine Crossover ist unterm Strich in seinem Segment trotzdem eine Empfehlung.

SP-X/Köln. Opels kleiner Crossover Mokka hat sich in Generation zwei fest in der Spitzengruppe der beliebtesten SUV in Deutschland etabliert. Die Elektrovariante dürfte diese Rolle weiter festigen.  

Das Raumangebot hinter dem schnittigen Blech ist nur Durchschnitt.
Das Raumangebot hinter dem schnittigen Blech ist nur Durchschnitt. Foto: Opel

Der erste Eindruck:

Der Mokka ist sicher eines der optisch attraktivsten Fahrzeuge im Segment der kleinen SUV, er wirkt dynamisch, bullig und dabei viel größer als er ist. Beim Einsteigen wird aber schnell klar: Die technische Basis stammt vom Kleinwagen Corsa. Und der Mokka fügt diesem kaum Innenraumvolumen hinzu, vor allem auf der Rückbank geht es ziemlich eng zu. Und wer vorne einsteigt, muss erst eine hohe Schwelle überwinden. Dann sitzt es sich aber sehr bequem auf guten Sitzen und mit Blick auf ein leicht bedienbares und ordentlich verarbeitetes Cockpit.

Die Reichweite ist für den Stadtverkehr auf jeden Fall ausreichend.
Die Reichweite ist für den Stadtverkehr auf jeden Fall ausreichend. Foto: Opel

Auf der Straße:

Die optische Dynamik übersetzt sich nur bedingt in Fahrverhalten. Das gilt für das eher komfortabel abgestimmte Kleinwagen-Fahrwerk, vor allem aber für den Antrieb. In der Standardeinstellung wirkt der 100 kW/136 PS starke E-Motor gehemmt, erst im per Knopf aktivierbaren Sportmodus genießt man die für ein E-Auto typische Spritzigkeit. Im Gegenzug ist der Verbrauch im Normalbetrieb mit rund 16 kWh überschaubar. Das gilt allerdings auch für die Normreichweite von 324 Kilometern. Die wirkt bei hohem Stadt- und Landstraßenanteil realistisch, für lange Autobahnfahrten vor allem im Winter dürfte sie allerdings etwas knapp sein.

Der Gepäckraum ist nur mittelgross.
Der Gepäckraum ist nur mittelgross. Foto: Opel

Die Kosten:

Mindestens 37.650 Euro (Schweiz ab CHF 36’060.-) kostet der elektrische Mokka – das sind fast 4.000 Euro mehr als für den technisch verwandten Corsa-e fällig werden. Als Gegenwert für den Aufpreis gibt es vor allem das gelungene Design und die höhere Sitzposition. Zudem ist die Ausstattung bereits in der Basis relativ gut. So kostet beispielsweise der schnelle 11-kW-Bordlader anders als beim Corsa keinen Aufpreis.

Innen geht es schick und modern zu.
Innen geht es schick und modern zu. Foto: Opel

Die Konkurrenten:

Einer der stärksten Wettbewerber kommt mit dem Technik-Zwilling Peugeot 2008-e (ab 36.700 Euro) aus dem eigenen Haus. Preislich geben sich beide nicht viel. Dazu kommen noch der etwa weniger reichweitenstarke Hyundai Kona (ab 36.400 Euro) und dessen stylischer Konzernbruder Kia e-Soul (ab 40.300 Euro). Außerdem haben Renault, Ford und VW E-Autos von ähnlichem Zuschnitt für die kommenden Monate und Jahre angekündigt.

Der Mokka-e überzeugt in wichtigen Kategorien.
Der Mokka-e überzeugt in wichtigen Kategorien. Foto: Opel

Zum Schluss:  

Schick, sparsam und mit erhöhter Sitzposition: Der Mokka-e überzeugt in wichtigen Kategorien. Dass er nicht der agilste und für Langstrecken nur eingeschränkt tauglich ist, dürften vor allem Stadtbewohner und Zweitwagennutzer verkraften. 

Holger Holzer/SP-X

Technische Daten Opel Mokka-e:  

Fünftüriges, fünfsitziges Mini-SUV; Länge: 4,15 Meter, Breite: 1,79 Meter (Breite mit Außenspiegeln: 1,98 Meter), Höhe: 1,53 Meter, Radstand: 2,56 Meter, Kofferraumvolumen: 310 – 1.060 Liter, Elektromotor, 100 kW/136 PS, Vmax: 150 km/h (abgeregelt), Durchschnittsverbrauch: 17,4 – 18,0 kWh/100 km, CO2-Ausstoß: 0 g/km, Reichweite 313 – 324 km (WLTP); Preis: ab 37.650 Euro (Schweiz ab CHF 36’060.-)