Riley Rennwagen
Wie viele andere Automobilhersteller entstand auch die Riley Motor Company aus der Fabrikation von Zweirädern. William Riley Junior gründete 1896 eine Zweirad-Firma namens The Riley Cycle Company in Coventry. Sein Sohn Percy, erst 16 Jahre alt, baute im Verborgenen sein erstes Automobil zusammen, weil sein Vater nichts von den Ambitionen seines Youngsters wissen wollte. Leider ist nicht viel überliefert von diesem ersten Automobil Percys. Im Jahre 1900 verkaufte Riley sein erstes Dreirad-Automobil. William Riley und drei seiner Söhne gründeten daraufhin 1903 die Riley Engine Company, um nach diesen ersten Erfolgen trotz der Bedenken des Patrons die Resourcen zu bündeln. 1905 wurde der erste richtige Riley-Prototype der Öffentlichkeit gezeigt, genannt der „Vee-Twin Tourer“. 1907 wurde dann der erste vierrädige Riley mit 1034 cm³ und 9 PS serienmässig gebaut und verkauft. Über die Jahre bis 1919 ist nicht allzuviel bekannt. Bekannterweise wütete der erste Weltkrieg zwischen 1914-1918, und vielleicht sind deswegen nur wenige Daten überliefert.
Percy Riley entwarf 1919 den Riley 10.8 „Redwing“, ein Automobil, das aus 1498 cm³ für die damaligen Verhältnisse eine extrem beeindruckende Leistung von 35 PS hervorzauberte. Der Motor war mit Leichtmetallkolben gefertigt. Insbesondere die zweisitzige Sportversion des „Redwing“ war in den Zwischenkriegsjahren sehr erfolgreich.
Der 1926 auf den Markt gebrachte 1,1-Liter-Riley 9-„Monaco“ war ursprünglich eher als Familienwagen gedacht, aber ein findiger Tuner, Reid Railton modifizierte gekonnt das Auto, und mit dem waghalsigen Rennfahrer Perry Thomas wurde aus dem anfänglichen Familienauto schnell ein beliebter Sportwagen. Im folgenden Jahrzehnt fuhren die kleinen Flitzer von Riley regelmässig Spitzenplätze in diversen Motorsportveranstaltungen ein.
Eine zu grosse Produktepalette mit unzähligen Variationen brachten dem Unternehmen aber statt dem geplanten internationalen Erfolg erhebliche wirtschaftliche Probleme. Rettung fand die Firma 1939 in der Person des William R. Morris, der das Werk in seinen aufstrebenden Konzern integrierte.
Nach dem zweiten Weltkrieg gelang es Riley zwar motorsportliche Erfolge zu erzielen, wie mit dem späteren Formel 1 Weltmeister Mike Hawthorn, aber die kommerziellen Fahrzeuge wie die grosse Pathfinder-Limousine konnten das Publikum nicht begeistern, sodass die Marke 1969 aufgegeben wurde.
Nichtsdestotrotz sind die erhalten gebliebenen Automobile eine absolute Augenweide und bei jeder Oldtimerveranstaltung scharen sich die begeisterten Automobilenthusiasten um die raren Exemplare.