Test Juice Booster 3 Air: Das Schweizer Taschenmesser der mobilen Wallboxen
Lesezeit 4 Min. Der Juice Booster gilt als Klassiker bei den tragbaren Ladegeräten für Elektroautos. Die aktuellste Ausführung hat nun den Sprung ins digitale Zeitalter gemacht.
SP-X/Köln. Es muss nicht immer ein „Wandladegerät“ sein. Für manche Einsatzzwecke eignen sich die flexibleren mobile Wallboxen deutlich besser. Der Juice Booster 3 Air mit bis zu 11 kW Ladeleistung etwa will vor allem E-Autofahrer überzeugen, die viel unterwegs sind und an unterschiedlichen Steckdosen laden. Im Test fielen zahlreiche Stärken, aber auch eine – theoretisch – leicht zu behebende Schwäche auf.
Der schweizerische Hersteller Juice Technology zählt zu den Pionieren der E-Mobilität und bietet mit dem „Booster“ schon seit Jahren eine der bekanntesten mobilen Wallboxen an, die vor allem mit ihrem stabilen Aufbau und den zahllosen Adapter-Kabeln punktet, die das Aufladen an fast allen Steckdosen zwischen Sizilien und dem Nordkap möglich machen. Auf Reisen ist man so für jeden Energie-Notfall gewappnet, alternativ lässt sich der Booster aber auch am Erst-, Zweitwohnsitz oder am Ferienhaus als mitnehmbare Wallbox für den Drehstromanschluss nutzen. Nicht zuletzt taugt sie auch als Ersatz für das Typ-2-Ladekabel, das man an öffentlichen Ladesäulen benötigt.
Eine der bekanntesten mobilen Wallboxen
Der schweizerische Hersteller Juice Technology zählt zu den Pionieren der E-Mobilität und bietet mit dem „Booster“ schon seit Jahren eine der bekanntesten mobilen Wallboxen an, die vor allem mit ihrem stabilen Aufbau und den zahllosen Adapter-Kabeln punktet, die das Aufladen an fast allen Steckdosen zwischen Sizilien und dem Nordkap möglich machen. Auf Reisen ist man so für jeden Energie-Notfall gewappnet, alternativ lässt sich der Booster aber auch am Erst-, Zweitwohnsitz oder am Ferienhaus als mitnehmbare Wallbox für den Drehstromanschluss nutzen. Nicht zuletzt taugt sie auch als Ersatz für das Typ-2-Ladekabel, das man an öffentlichen Ladesäulen benötigt.
Das normale Ladekabel und das häufig ebenfalls vorhandene Notladekabel mit Schuko-Anschluss können Booster-Nutzer also zuhause lassen. Bislang war der gewonnene Platzvorteil im Kofferraum aber gering, weil der Booster 2 inklusive Zubehör relativ sperrig ist. Das ändert sich mit der neuesten Version, dem ab rund 1.300 Euro angebotene Booster 3 mit dem Namenszusatz „Air“. Die drei Buchstaben weisen schon auf eine der wichtigsten Besonderheiten hin: den Cloud-Anschluss per WLAN. Alternativ lassen sich die drei Buchstaben aber auch als Hinweis auf das luftige Gewicht des tragbaren Ladegeräts lesen: gerade einmal 2,3 Kilogramm wiegen Box und Kabel zusammen. Gegenüber dem knapp ein Kilo schwereren und vor allem deutlich größeren Booster 2 muss Nummer 3 allerdings ein Zugeständnis machen: Statt mit bis zu 22 kW lädt er das Auto mit maximal 11 kW. Da E-Autos mit 22-kW-Bordlader bislang selten sind, spielt das für einen Großteil der potenziellen Kundschaft aber wohl keine große Rolle.
Geringes Gewicht und kompakte Abmessungen
Das geringe Gewicht und auch die kompakten Abmessungen sind zunächst der größte Vorteil gegenüber dem weiterhin erhältlichen Booster 2. Das 700 Gramm schwere Ladegerät selbst ist nur noch nicht einmal so groß wie zwei aufeinandergestellte 0,33-Liter-Getränkedosen, was die Handhabung deutlich vereinfacht. Und theoretisch auch das Verstauen – allerdings haben die Schweizer die mitgelieferte Transporttasche so knapp geschneidert, dass der Booster nur gerade eben so hineinpasst. Ungeduldige Nutzer bekommen die nötige Wickel- und Faltarbeit kaum hin – schon gar nicht unterwegs bei Wind und Wetter.
Das ist dann aber auch neben dem hohen Preis schon der größte Schwachpunkt beim Booster 3. Auch in der kleineren Variante überzeugt das solide Stahlgehäuse, das gegen versehentliche Überfahrten mit dem Auto (bis 3 Tonnen Radlast) genauso gewappnet ist wie gegen Wasser oder Staub (IP 67). Auch das leicht bedienbare Bajonett-Verschlusssystem, mit dem sich die Adapter-Kabel an der Stromquellen-Seite auswechseln lassen, funktioniert weiterhin gut und narrensicher. Je nach gekauftem Set sind unterschiedliche Stecker dabei: Neben dem für das Laden an öffentlichen Säulen oder der heimischen Wallbox nötigen Typ-2-Anschluss dürften die Variante für rote CEE-Steckdosen und eine Schuko-Ausführung die im Alltag brauchbarsten sein, solange man sich vor allem in Deutschland bewegt. Auch ein Adapter für blaue Camping-Steckdosen könnte sich bei einigen Nutzern als praktisch erweisen. Die insgesamt mehr als 30 Stecker sind einzeln erhältlich, kosten je nach Variante zwischen 80 und 200 Euro. Die meisten davon passen sowohl auf Booster 2 als auch Booster 3.
Temperaturfühler vermeidet eine Überhitzung
Das Laden selbst ist mit dem Booster so einfach wie mit jeder Wallbox. Ist einmal der passende Adapter für die Infrastrukturseite gewählt und in die vorhandene Dose gesteckt, muss der Typ-2-Stecker nur noch in die Ladebuchse des Autos. Die Elektronik wählt den zu Fahrzeug und Infrastruktur passenden Strom selbst, ein FI-Schalter für Gleich- und Wechselstrom (RCD DC 6 mA, AC 30 mA) an Bord und schaltet bei Gefahr das Laden ab. Interessant für den Einsatz als Wallbox: In der Hausinstallation ist kein zusätzlicher FI B-Schalter nötig. Das spart Geld und Platz im Schaltkasten, der gerade bei älteren Immobilien knapp sein kann. Der Schuko-Anschluss hat außerdem einen Temperaturfühler, um bei älteren Steckdosen eine Überhitzung zu vermeiden.
Ein wichtiges neues Feature beim Booster 3 ist zudem die Verknüpfung mit Juices „J+ Pilot“-App. Sie ermöglicht unter anderem die Überwachung der Ladevorgänge, bietet eine Fern- und Zeitsteuerung und hält auf dem Cloud-Server zudem jede Menge Statistiken vor, die sich auch exportieren lassen. Das Angebot reicht von Lade-Metadaten bis zu Fahrdaten, die etwa das Führen eines Fahrtenbuchs erleichtern. Aufbau, Erscheinungsbild und Menüführung sind vor allem im Vergleich zu Apps aus Fernost durchdacht und stimmig, der Hersteller stellt zudem regelmäßige Updates in Aussicht.
In der App integriertes Lastmanagement
Außerdem lässt sich eine Zugangsbeschränkung aktivieren, so dass das Laden nur mit den mitgelieferten RFID-Karten gestartet werden kann. Für Nutzer mit mehr als einem Auto und mehr als einem Booster könnte das in der App integrierte Lastmanagement ein Kaufargument sein: Mit wenigen Klicks lässt sich die Stromverteilung zwischen den Geräten planen und festlegen. Ist nur ein Fahrzeug am Netz, tankt es mit maximalem Strom. Kommt das zweite hinzu, teilen sie sich die Leistung so auf, dass die Hausinstallation nicht überlastet wird.
App und Gewichtseinsparungen sind das große Plus des Booster 3 Air. Gerade die Cloud-Anbindung ist gelungen, bietet zahlreiche Funktionen, die über reine Spielerei weit hinausgehen. Auch das kleinere Packmaß erleichtert den Umgang im Alltag ungemein. Preislich liegt der Neue auf einem ähnlichen Niveau wie der Booster 2, der damit vor allem noch für Kunden mit 22-kW-Bordlader interessant bleibt. Für die meisten anderen Anwender dürfte Nummer drei die bessere Wahl sein.
Technische Daten Juice Booster 3 Air:
Abmessungen: Durchmesser: 53 mm, Länge: 213 mm, Gewicht: ca. 700 g ohne Kabel, ca. 1,8 kg mit Kabel, Eingangsstrom: 230 V, 6 – 16 A (1-phasig) AC oder 400 V, 6 – 16 A (3-phasig) AC, Ausgangsleistung, abhängig vom Eingangsstrom: 1,4 – 11 kW AC, Betriebstemperatur: -30 Grad Celsius bis +50 Grad Celsius, CE-Konformität: IEC 62752, 62196, 61851, Mode 2/3, EMV, RoHS, Schutzart – FI – Sicherheit: IP67 – RCD DC 6 mA, AC 30 mA, Kabel netzseitig: 1,4 m plus Adapter ca. 30 cm Kupplung fahrzeugseitig: Typ 2/ (IEC 62196), Kabellänge: 3,1 m. Preise (Hersteller-UVP): 1.300 Euro inklusive zwei Adapter und Tasche.