Mazda MX-5 im Kurztest
Lesezeit 2 Min. Kompakt, dynamisch und vergnüglich: Der Mazda MX-5 hält am Roadster-Konzept fest. Praktische Einschränkungen sind dabei nebensächlich.
SP-X/Köln. Kommt heute ein neues Auto auf den Markt, ist es in der Regel ein schweres SUV. Gerne auch mit Elektromotor. Der Mazda MX-5 ist seit fast zehn Jahren der komplette Gegenentwurf zum branchenweiten Trend.
Der erste Eindruck:
Gutes bleibt. Auch in der mittlerweile vierten Generation seit dem Debüt 1989 ist der Mazda ein echter Roadster: Klein, eng, flach über der Straße und nur durch ein dünnes Verdeck von den Elementen getrennt. Die Stoffhaube lässt sich locker mit einer Hand bedienen, schon bei einem kurzen Ampelstopp sitzt man so auf Wunsch im Freien. Generell haben die Japaner das Komfortniveau an Bord im Rahmen des Möglichen optimiert – bei Infotainment, Assistenten und Klimaeinstellungen fehlt es an nichts. Nur der Platz ist nach wie vor begrenzt.
Auf der Straße:
Was Optik und Sitzposition versprechen, hält der Roadster auch auf dem Asphalt: ungefilterten, puristischen Fahrspaß. Dank geringem Gewicht, straffem Fahrwerk und Hinterradantrieb wedelt der kleine Japaner trotz der für einen Sportwagen überschaubaren Motorleistung flink durch jede Kurve – bei Nässe auch mal mit ein wenig ungewolltem, aber gut beherrschbarem Heckwedeln. Der Vierzylinder-Saugmotor verlangt nach Drehzahl und nimmt den Gasbefehl entsprechend willig an. Einen besonders charismatischen Klang entwickelt das Triebwerk dabei nicht, dafür klingt das Klackern und Rasten der manuellen Sechsgangschaltung umso schöner.
Die Kosten:
Knapp 31.000 Euro (Schweiz CHF 31’550 mit Sommerbonus) ruft Mazda mittlerweile als Startpreis für den MX-5 auf. Das sind fast 10.000 Euro mehr als beim Debüt des aktuellen Modells im Jahr 2015. Immerhin erfüllt bereits die Basis-Variante „Prime-Line“ die meisten Ausstattungswünsche. Die höheren Stufen addieren vor allem Optik-Extras und ein paar weitere Assistenzsysteme. Selbst wer auf der Optionsliste alle Kreuzchen setzt, bleibt unter der 45.000-Euro-Grenze. Das überzeugt vor allem, wenn man sich die Preise der wenigen echten Konkurrenten anschaut.
Die Konkurrenten:
Der kleine Japaner ist einer der letzten Überlebenden des großen Cabrio-Sterbens. Wer einen offenen Sportwagen mit Roadster-Charakter sucht, wird sonst nur bei Mercedes, BMW und Porsche fündig. Für dann allerdings deutlich mehr Geld. Wer auf Open-Air-Feeling verzichten kann und vor allem einen vergleichsweis günstiges Fahrspaßmobil will, kann alternativ beim Toyota GR86 vorbeischauen.
Zum Schluss:
Das Gesamtpaket des MX-5 ist so einmalig wie charmant. Der Zweisitzer hält den klassischen Roadster-Gedanken weiterhin gekonnt am Leben. Die sanften Modernisierungen bei Infotainment und Assistenten hat Mazda gut integriert, ohne dass die puristische Ausstrahlung verloren geht. Wer Spaß am Autofahren hat, findet hier eine sichere Bank. Für den grauen Alltag ist der eng geschnittene Mazda hingegen weniger gemacht.
Mazda MX-5 – Technische Daten:
Kult-Roadster mit Stoffverdeck; Länge: 3,92 Meter, Breite: 1,74 Meter, Höhe: 1,23 Meter, Radstand: 2,31 Meter, Kofferraumvolumen: 130 Liter
1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner, Hinterradantrieb, manuelles Sechsganggetriebe; 96 kW/131 PS, maximales Drehmoment: 150 Nm bei 4.800 U/min, 0-100 km/h: 8,3 s, Vmax: 204 km/h, Durchschnittsverbrauch: 6,1 Liter Benzin, CO2-Ausstoß: 138 g/km, Preis: ab 30.990 Euro (Schweiz CHF 31’550 mit Sommerbonus)