Forschung mit Recyclingmaterialien: Elektroauto Luca
Recycling-Materialien könnten E-Autos deutlich klimafreundlicher machen. Der Prototyp Luca aus Holland zeigt nun, wie das gehen könnte.
SP-X/Eindhoven. Elektroautos sollen in Zukunft helfen, die CO2-Emissionen zu reduzieren. Ihre Produktion ist jedoch ebenfalls die Ursache für viel schädliches Treibhausgas. Das Ecomotive-Team an der TU Eindhoven betreibt in diesem Bereich praktische Forschung, wie dieser Teil der Emissionen reduziert werden kann. Daher hat das 20-köpfige Team der Technischen Universität Luca, das erste Recycling-Elektroauto, auf die Räder gestellt, von dem erwartet wird, dass es in naher Zukunft sogar für den Straßenverkehr zugelassen werden könnte.
Mit dem Elektroauto Luca wollen die Studenten zeigen, dass große Teile der Fahrzeugstruktur aus umweltfreundlichen Abfällen hergestellt werden können, was unter anderem auch zu deutlich weniger Treibhausgasen führt. Ein Punkt, der bei der E-Mobilität immer wichtiger wird. Das Zweisitzer-Coupé Luca wurde unter anderem durch Verwendung von recyceltem Aluminium sowie einem Wiederverwertungskreislauf von zurückgeführtem Plastikmüll gebaut. Letzteres dient auch als Basis für ein neuartiges Verbundmaterial mit Flachs, das für die Rahmenkonstruktion verwendet wurde.
Für die Karosserieteile wurde das neue biobasierte Material UBQ verwendet, das aus Papier, Kunststoffabfällen und organischen Abfallmaterial besteht. Textilien im Innenraum wie Sitzbezüge wurden aus Kokosfasern und Pferdehaar hergestellt. Darüber hinaus wurden die Karosserieteile nicht lackiert, sondern mit Folie beklebt, was das Recycling erleichtert, da die Folie rückstandsfrei entfernt werden kann.
Die Materialien wie auch das Antriebssystem des Luca sind vergleichsweise leicht ausgelegt. Ohne Akku wiegt er lediglich 360 Kilogramm. Mit 60 Kilo ist zugleich die Batterie vergleichsweise leicht. Dennoch soll der Stromspeicher über 200 Kilometer Reichweite erlauben. Die Batterie ist zudem herausnehmbar, was einen schnellen Tausch eines leeren gegen einen vollen oder eines alten gegen einen neuen Akku erlaubt. Für Vortrieb sorgen zwei kompakte, je 15 kW/20 PS starke Radnabenmotoren, die eine Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h ermöglichen.