Fahrbericht: Gazelle Eclipse C380 HMB
Lesezeit 3 Min. Gutes geht noch besser. Das zeigt uns die holländische Traditionsmarkezeigt Gazelle mit dem neuen Trekking-E-Bike.
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SP-X/Köln. Im Frühjahr 2023 stellte uns Gazelle mit dem Ultimate 5 ein starkes Alltags-Pedelec für einen Praxistest zur Verfügung, bei dem uns lediglich der nicht ganz rechtwinklig am Lenker montierte Kiox-300-Bordcomputer störte. Jetzt lieferte uns die holländische Traditionsmarke das neue, höher positionierte Eclipse mit Enviolo-Automatik und passgenau ins Cockpit eingelassenem Display in den Fuhrpark. Der Grad der Perfektion des 6.000-Euro-Bikes war auch in anderer Hinsicht so hoch, dass fast Langeweile aufkam.
Makelloses Cockpitdesign
Verantwortlich für das nun makellose Cockpitdesign des Eclipse ist ein V-förmiger Vorbau. Der integriert das Kiox-Display in seiner Mitte ohne Schieflage und damit formschön in der Cockpitmitte Zum übersichtlichen Lenker-Arrangement gehören auch eine kleine Klingel, die LED-Remote als Bedien- und zusätzliche Anzeigeeinheit für den E-Antrieb sowie der Drehgriff für die Automatik-Nabenschaltung. Ergonomische Griffe und Bremshebel verstehen sich von selbst.
Harmonisches Erscheinungsbild
Auch an anderen Stellen hat Gazelle auf ein harmonisches Erscheinungsbild geachtet. Der Rahmen des Eclipse ist in einem matten Anthrazitton lackiert, die übrigen Teile sind durchgehend schwarz. Farblich ergibt sich so ein stimmiges Gesamtbild. Auch die Proportionen von Rahmen, Laufrädern und Anbauteilen sind aufeinander abgestimmt. Lediglich das Unterrohr mit dem riesigen Akku wirkt etwas wuchtig. Hinzu kommt eine gute, fast schon penible Verarbeitung.
Unsichtbare Schweißnähte
Für Premium-Touch sorgen die geglätteten und damit unsichtbaren Schweißnähte des Rahmens. Auch Details wie das als homogen leuchtendes Band in den Gepäckträger integrierte Rücklicht sorgen für Finesse, die dem Auge schmeichelt. Gut gelöst ist außerdem der stabile Seitenständer in Höhe des Hinterrades, der dank seiner Position beim Rangieren nicht mit dem linken Pedal kollidieren kann. Breit und stabil sind auch die Schutzbleche.
Akku mit 750 Wh
Bei der Akkugröße klotzt Gazelle ebenfalls, denn serienmäßig gibt es das große Intube-Format mit 750 Wh, das den 85 Newtonmeter starken Bosch-Mittelmotor „Performance Line CX“ mit Strom versorgt. Selbst im spritzigen Turbo-Modus garantiert die Batterie einen Aktionsradius im hohen zweistelligen Kilometerbereich. Dank der leicht sportlichen, aber dennoch komfortablen Touring-Sitzposition lässt sich der Akku bei entsprechendem Fernweh auch in einem Rutsch leer fahren.
Da wackelt nichts
Die 6 Zentimeter breiten, voluminösen Reifen und die in Härte einstellbare Luftfedergabel von Suntour bringen bei Bedarf etwas Komfort ins Spiel. Mit hohem Reifendruck und harter Gabeleinstellung fährt sich das Eclipse alternativ sehr verbindlich. Da wackelt nichts. Selbst wenn man die Hände vom Lenker nimmt, kommt keine Unsicherheit auf. In Kurven folgt das rund 30 Kilogramm leichte Bike vorbildlich präzise den Richtungsvorgaben.
Gazelle „Speed“ mit 45 km/h
Etwas eintönig wird es schon, wenn man mit voller Unterstützung immer mit 25 km/h fast lautlos und mühelos dahingleitet. Das Eclipse verführt nicht dazu, den Elektroantrieb mit eigener Muskelkraft zu übersteuern. Dabei könnte man auch angesichts der bereits vertrauenerweckenden Shimano-Scheibenbremsen und dem insgesamt stabilen Charakter durchaus schneller fahren. Wenig überraschend bietet Gazelle die Modellreihe auch als 45 km/h schnelles S-Pedelec mit dem Namenszusatz Speed an, allerdings mit standfesteren Magura-Bremsen.
Kraftvoller Bosch-Antrieb
In unserem Fall kann dank der Enviolo-Automatik zudem weitgehend auf Schaltarbeit verzichtet werden, da sich die Nabe automatisch anpasst. Im Auto-Modus des Bosch-Antriebs variiert das Antriebssystem zudem die Leistungsabgabe. Das funktioniert auch bei Steigungen, die der kraftvolle Bosch-Antrieb souverän meistert. Am Drehgriff kann der Fahrer die Trittfrequenz trotzdem variieren.
Geräuscharmer Riemenantrieb
Und wie es sich für ein E-Bike dieser Ausstattungsstufe gehört, erfolgt die Kraftübertragung nicht über eine Kette, sondern über einen geräuscharmen Riemenantrieb. Auch dank dieser Technik wird das bei Bio-Bikes Beinarbeit zur Nebensache. Einzig das bereits erwähnte Gewicht kann das Eclipse nicht in allen Alltagssituationen vergessen machen. Wer so ein Prachtstück einmal eine Treppe hinauftragen muss, wird sich auch dafür einen Helfer wünschen.
Konnektivität
Lob verdient das Eclipse auch für seine Konnektivität. Hier ist zum einen die Bosch-Lösung in Kombination mit dem Smartphone und der Flow-App zu nennen, die ein immer breiteres Funktionsspektrum in den Fahrradalltag bringt. Zum anderen bietet Gazelle ein GPS-Modul in Kombination mit der eigenen Gazelle-App.
Alarmfunktion bei Diebstahl
Diese Kombination ermöglicht eine Alarmfunktion bei Diebstahl inklusive Bike-Tracking und Wiederbeschaffungsgarantie. Sollte ein Dienstleister das gestohlene Rad nicht mehr finden, erhält der betroffene Nutzer ein neues. Allerdings kosten Datenverbindung und Versicherung zusammen ab dem zweiten Jahr 120 Euro pro Jahr, während die Flow-App von Bosch keine zusätzlichen Kosten verursacht.
Souveränes Rundum-sorglos-Paket
Teure Pedelecs, und zu dieser Kategorie gehört das rund 6.000 Euro teure Eclipse mit Automatik, gehören aktuell zu Langfingers Lieblingen. Insofern erscheint die Mehrinvestition in zusätzliche die Konnektivitäts-Lösung von Gazelle und damit in die Sicherheit als durchaus sinnvoll. Wie bereits mit dem Eclipse selbst bekommt der Kunde damit ein souveränes Rundum-sorglos-Paket.
Dieser Beitrag stammt von Mario Hommen, Redakteur für das Redaktionsbüro SPS Spotpress Services GmbH.