Citroën-Ausblick: Der Citroën C3 Aircross startet mit einem Kampfpreis
Lesezeit 3 Min. Citroën gelang mit dem ë-C3 das Kunststück, einen in Europa gefertigten elektrischen Kleinwagen zu einem unschlagbar günstigen Preis anzubieten. Darüber hinaus verfügen die Franzosen über weitere vielversprechende Projekte.
SP-X/Paris. Ein neues Auto auf die Räder zu stellen, das in der Branche für Unruhe sorgt, dürfte in jüngster Vergangenheit recht eindrucksvoll Citroën mit der vierten Generation des C3 gelungen sein. Schon der Vorgänger war ein Besteller, das B-Segment-Modell hatte gut 30 Prozent Anteil am gesamten Citroën-Portfolio. Seit Debüt des C3 im Jahre 2002 wurden 5,6 Millionen Einheiten produziert. Dieses Volumen hatte in 40 Jahren nicht einmal die legendäre „Ente“ 2CV geschafft.
Das Besondere am neuen C3 – die Auslieferungen beginnen diesen September – ist, dass Citroën das Modell auch in einer vollelektrischen Variante (ë-C3) anbietet, und dies zu einem Preis, der in den Vertriebs-Etagen der Konkurrenz nicht gut angekommen dürfte: 23.300 Euro, bei gleichzeitig guter Ausstattung, viel Sicherheit, Komfort und Reichweite. Zudem stammt der C3 nicht aus einem Billiglohnland, sondern wird in Europa gebaut, im Stellantis-Werk Trnava in der Slowakei, wo auch schon die Vorgänger-Generation des Citroën C3 vom Band lief.
Und es kommt noch dicker: 2025 wird eine ë-C3-Version für unter 20.000 Euro folgen. „Mobilität muss bezahlbar sein“, sagt Citroëns CEO Thierry Koskas. Möglich macht diesen Preis eine kleinere Batterie. Tribut: Die Reichweite beträgt statt 326 nur noch rund 200 Kilometer, was vielen Kunden im Kurzstrecken-Alltag aber durchaus reichen dürfte.
Ganz ähnlich wird sich die Sache beim C3 Aircross verhalten. Der SUV-Ableger und Pendant zum Opel Frontera soll noch Ende dieses Jahres in den Handel gehen und baut ebenfalls auf der „Smart Car Platform“ auf, konzipiert für Verbrenner, Hybrid, aber auch Elektroantrieb. Ursprünglich hatte Stellantis diese Low-Budget-Architektur für die Märkte Südamerika und Indien entwickelt. Nun soll sie auch unter sieben europäischen Modellen der Volumenmarken Peugeot, Opel, Fiat und Citroën stecken. Der C3 Aircross feierte kürzlich seine Weltpremiere in Paris, wird auf knapp 4,40 Meter Außenlänge bis zu drei Sitzreihen bieten. Neben Benziner und Elektro gibt es einen Mildhybrid. Das 48-Volt-Package mit 100 PS und Sechsgang-Direktschaltgetriebe (DSG) wird diesen Herbst auch im normalen C3 einziehen.
Ende 2024 sind 80 Prozent unserer Modellpalette erneuert, sagt Laurent Diot, Vertriebschef Citroën Europa. Dazugehören dürften hier bereits der C4 und C4 X. Die überarbeiteten Mittelklassemodelle stellt Citroën im September auf dem Pariser Autosalon vor. In den Handel gehen beide im Frühjahr 2025. Das Facelift sieht die üblichen Retuschen an Front- und Heckschürze vor. Die Karosserie muss allerdings unverändert bis zum Zyklusende (etwa 2027) durchhalten. Die Nachfolgegeneration wird dann auf der weiterentwickelten STLA-Medium-Architektur stehen und damit erneut in einer elektrischen Variante erhältlich sein – mit Reichweiten von bis zu 700 Kilometern und in dieser Klasse ein Novum.
Nutzen wird diese Multi-Energy-Plattform zuvor allerdings der C5 Aircross. Das größte SUV der Marke, seit 2018 in erster Generation auf der Straße und erstes Plug-in-Hybrid der Marke, soll 2025 in einer kantigeren Form und vor allem deutlich gewachsen (zirka 4,75 Meter vorfahren. Wählen kann der Kunde vermutlich zwischen Mild- und Plug-in-Hybrid sowie reinem Elektroantrieb. Der C5 Aircross gilt als Schwestermodell des Peugeot 3008 und Opel Grandland.
Seine neue Größe eröffnet Spekulationen über ein weiteres SUV, das genau zwischen C3 Aircross und C5 Aircross Platz finden könnte. Zuzutrauen wäre Citroën durchaus, hier einen mutigen Designbezug auf die Studie Oli aus dem Jahr 2022 zu nehmen. Möglicher Serienname: C4 Aircross.
Belassen wird Citroen es beim C5 X. Das 4,81 Meter lange Crossover-Fahrzeug, eine Mischung aus Kombi, Limo und sportlichem SUV-Coupé, bleibt das Flaggschiff der Marke. Ambitionen in Richtung automobiles Oberhaus hegt man in der Pariser Zentrale nicht, sondern überlässt dies wohlwollend DS. Die Konzern-Schwester mit Premiumanspruch erwägt, sich mit einer radikal gestylten Luxuslimousine neu zu erfinden. Angestrebt wird angeblich eine aerodynamische Hommage an den legendären Citroën DS aus den Sechzigerjahren. Wobei die neue „Göttin“ dann zeitgemäß vollelektrisch über die Straßen gleiten wird.