BMW Neue Klasse: 60 Jahre Erfolg von 1500 bis 2002 Turbo
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SP-X/Köln. Zurück auf Los, heißt es für BMW im Monopoly der Premiumhersteller. Die Münchner resetten im Herbst ihre Mittelklasse und machen trotz neuer Elektroarchitektur für den iX3 SUV und den nächsten 3er vieles wie im September 1961. Damals, als sie auf der Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt mit der „Neuen Klasse“ das bisher wichtigste Modell ihrer Firmengeschichte vorstellten und so zur sportlichen Messlatte für Premiumplayer avancierten.
BMW 1500: Ein Auto, wie es noch keins gab
Die Wartezeit lag bei mindestens einer halben Stunde: So lange musste Schlange stehen, wer den Publikumsliebling der weltgrößten Autoschau in nächster Nähe erleben wollte, den BMW 1500. Diese Vierzylinder-Limousine stahl sogar dem gleich nebenan gezeigten V8-Coupé BMW 3200 CS die Show, denn der neue Viertürer war ein Auto, wie es noch keins gab. Strahlte der Neue-Klasse-Typ 1500 doch eine frische Dynamik aus, wie sie speziell die Freiberufler der Wirtschaftswunderjahre als Erfolgsausweis schätzten.
Starcouturier Giovanni Michelotti und BMW-Chefdesigner Wilhelm Hofmeister
Der von Starcouturier Giovanni Michelotti und BMW-Chefdesigner Wilhelm Hofmeister in Form gebrachte Viertürer präsentierte das neue Gesicht der Marke: Mit prägnanten Scheinwerfern, Niere in der Frontmitte sowie Horizontaleffekt der Kühlermaske, hinzu kam der „Hofmeister-Knick“, jener markante Übergang von der C-Säule zum Wagenkörper. Dazu unter der Haube ein modernes Triebwerk mit dem Potential für frühe Einspritzer und Vierventil-Technik. Eine Sportlichkeit, die der BMW 1500 weitergab: Am Ende umfasste die „Neue-Klasse-Familie“ Zweitürer (1600-2002 Turbo), Viertürer, Coupés, Cabrios und Sportkombi Touring – auf die dann die ersten BMW 5er und 3er folgten.
Hochgesteckte Erwartungen an die „Neue Klasse“ für das E-Zeitalter
Entsprechend hochgesteckt sind heute die Erwartungen an eine „Neue Klasse“ für das E-Zeitalter. Ob die seit 2021 angeteaserten Typen auf softwaredefinierter Architektur den für die historische „Neue Klasse“ erfundenen Claim „Freude am Fahren“ aufladen können? Die Zukunft wird es zeigen. Dabei braucht das vollelektrische Doppelpack BMW i3 und ix3 eigentlich nur den Spuren seiner Ahnen zu folgen, die allerdings einen entscheidenden Vorteil hatten: Mit der sportiven Viertürer-Familie aus 1500 (gebaut ab 1962), 1800 (ab 1963), 1600 (ab 1964) und 2000 (ab 1966) füllte BMW eine Marktlücke, die seit dem Untergang der agilen, aber nur zweitürigen Borgward Isabella bestand.
BMW 1500: Viertürig mit italienisch inspiriertem Schick
Tatsächlich musste Borgward nur wenige Wochen vor der IAA 1961 Konkurs anmelden, und BMW hoffte, frustrierte Isabella-Fahrer zum Umstieg auf den viertürigen 1500 in italienisch inspiriertem Schick zu verführen. Klar, auch Alfa Romeo hatte ab 1962 mit der Giulia einen viertürigen Sportwagen im Angebot, vom niederbayerischen Hersteller Glas gab es 1964 den sportiven 1700 im Frua-Design, von Volvo bereits den Amazon 123 GT, und Ford und Opel schärften ihre Mittelklasse durch starke Sechszylinder.
Einzigartige Karriere
Aber die Karriere der bis 1972 gebauten BMW-Neue-Klasse-Viertürer und der bis 1977 aktuellen 02-Typen als Vorboten der GTI-Fraktion blieb einzigartig. Kein Konkurrent der Münchner bot vergleichbar agile Mittelklassemodelle, die als Firmenauto wie auch als Familienfahrzeug und sogar als Motorsportgerät überzeugten.
59 KW/80 PS
Bereits in früher 1,5-Liter-Ausbaustufe zeigte der BMW 1500 seine Vmax-Gene. Dafür genügten der Limousine 59 KW/80 PS, ein Leistungswert, den heute Kleinstwagen erreichen, der aber damals sogar einen Porsche 356 S übertraf. Zu berüchtigten Linke-Spur-Rennern auf Autobahnen avancierten die ab Herbst 1963 folgenden Modelle 1800 und 1800 TI, die mit 66 kW/90 PS bzw. 81 kW/110 PS Leistung auch schnelle Sechszylinder überholten.
Zirkel der fünf besten Marken der Welt
Damals, als die westdeutschen Autobahnen in Verkehrssicherheitsstatistiken erstmals eine unrühmliche Position einnahmen: 17 Unfalltote pro 10.000 Fahrzeuge wurden pro Jahr gezählt, drei Mal so viele Verkehrstote wie auf US-Highways. Allerdings lobten US-Fachmedien die Fahrsicherheit der BMW-Viertürer, und sie wählten die weißblaue Firma in den Zirkel der fünf besten Marken der Welt.
Aufbruchstimmung und Dynamik
Aufbruchstimmung und Dynamik war 1963 ohnehin angesagt, in der Politik verkörpert durch den amerikanischen Präsident John F. Kennedy, aber auch durch Ludwig Erhard, der „den Alten“, Konrad Adenauer, als deutschen Bundeskanzler ablöste. „She Loves You“ wurde der erste Nummer-1-Hit der Beatles, die „Neue Klasse“ zum ganz großen Hit von BMW. Vergessen waren im Stammwerk Milbertshofen nun die wirtschaftlichen Flops der 1950er, die barocken Oberklassetypen 501 und 502, aber auch der 600 auf Isetta-Basis, stattdessen flog BMW gefühlt im Tempo des Weltraumzeitalters von Erfolg zu Erfolg.
BMW 1800 TI/SA: Schrecken aller Racing-Rivalen
Die Wettbewerbsversion 1800 TI/SA mit auf 96 kW/130 PS (im Motorsport bis 136 kW/185 PS) erstarktem Triebwerk machte die Limousine zum Schrecken aller Racing-Rivalen: Deutscher Rundstreckenmeister 1964, Gesamtsieg bei den 24 Stunden von Spa 1966 und erste Nürburgring-Nordschleifenzeit für Tourenwagen von unter zehn Minuten lauteten die frühen Triumphe. Die robusten Triebwerksblöcke des Vierzylinders machte der legendäre Motorenentwickler Paul Rosche sogar im reifen Alter fit für die Formel 1: 1983 legten sie die Basis für den 1,5-Liter-Turbo, mit dem Nelson Piquet auf Brabham-BMW die Weltmeisterschaft gewann.
Hardtop-Coupés BMW 2000 C/CS
Wer es elitärer wollte, wählte die 1965 aufgelegten Hardtop-Coupés 2000 C/CS, die das Vierzylinder-Programm krönten, aber mit rund 17.000 Mark so viel kosteten wie V8-Boliden anderer Fabrikate. Auch der 1966 eingeführte viertürige BMW 2000 mit markanten Breitband-Scheinwerfern war teurer als etwa ein Mercedes 200, dafür gab es ihn optional mit neuartiger Einspritzung und starken 96 kW/130 PS – nicht einmal der Wankelmotor im futuristischen NSU Ro 80 entwickelte so viel Kraft.
BMW 1600-2: „BMW goes like schnell“
Und dann kam ein kleiner BMW, den keiner erwartet hatte: Der zweitürige, nur 4,22 Meter lange 1600-2 debütierte 1966 zum 50. Gründungstag der Bayerischen Motoren Werke. Die Münchner hätten sich kein besseres Geschenk machen können, denn die in den USA mit Slogans wie „BMW goes like schnell“ beworbenen 02-Dynamiker entwickelten sich zu anfangs konkurrenzlosen sportlichen Überfliegern.
BMW 2002 Turbo: 210 km/h schneller Autobahnfeger
Die größte Auflage in der 02-Familie erzielte der Typ 2002 mit 330.000 Einheiten, schon zur Produktionszeit Kultstatus errangen allerdings nur die Topmotorisierungen 2002 tii mit „injection“-Benzineinspritzung und der 1973 eingeführte 2002 turbo als 125 kW/170 PS starker und 210 km/h schneller Autobahnfeger.
Auf dem Weg zum weltweit volumenstärksten Premiumhersteller
Allein die Karosserievarianten Cabrio und Touring (ein Sportkombi) verfehlten den Nerv des Zeitgeists. Als der spätere DTM-Seriensieger Klaus Ludwig 1977 auf einem 2002 turbo von Schnitzer den finalen Lauf der Deutschen Rennsportmeisterschaft gewann, hatte die „Neue Klasse“ ihre Mission erfüllt: Die 3er- und 5er-Modelle schrieben die Erfolge von 1800/2000 und „Nullzwo“ fort, und das Unternehmen befand sich bereits auf dem langen Weg zum weltweit volumenstärksten Premiumhersteller. Eine Position, die BMW heute verteidigen will, ungeachtet aller Krisen, die die Automobilbranche erschüttern. Die Kraft einer „Neuen Klasse“ 2.0 wird es richten, da sind sich die Bayern sicher.
Häufig gestellte Fragen zur BMW Neuen Klasse
- Wann wurde die ursprüngliche „Neue Klasse“ von BMW vorgestellt?
- Die „Neue Klasse“ feierte ihre Premiere im September 1961 auf der Internationalen Automobil-Ausstellung (IAA) in Frankfurt mit dem BMW 1500.
- Was war der „Hofmeister-Knick“?
- Der „Hofmeister-Knick“ ist ein markanter, vom damaligen BMW-Chefdesigner Wilhelm Hofmeister definierter Übergang von der C-Säule zum Wagenkörper, der zu einem Designmerkmal der Marke wurde.
- Wie viele Autos der ursprünglichen Neuen Klasse wurden produziert?
- Insgesamt wurden über 350.000 Einheiten der Neuen Klasse (Typen 1500-2000) sowie über 862.000 Einheiten der darauf basierenden 02-Typen (1502-2002) produziert.
- Welche Besonderheit hatte der BMW 2002 turbo?
- Der BMW 2002 turbo, eingeführt 1973, war das erste europäische Serienfahrzeug mit Turboaufladung.
- Was hat die „Neue Klasse“ mit heutigen BMW-Modellen zu tun?
- BMW hat den Begriff „Neue Klasse“ für seine zukünftige Architektur von Elektrofahrzeugen wiederbelebt, die ab 2025 die Basis für alle neuen Modelle liefern soll.
Chronik BMW Neue Klasse (Typen 1500-2002 Turbo):
1953: BMW beginnt mit den Planungen für einen Mittelklassewagen, der zwischen den großen Sechs- und Achtzylindern sowie den kleinen Ein- und Zweizylindermodellen positioniert werden soll
1960: Das Design der neuen BMW-Mittelklasse wird finalisiert, dies in Kooperation zwischen dem italienischen Starcouturier Giovanni Michelotti und dem BMW-Chefdesigner Wilhelm Hofmeister. Wilhelm Hofmeister definiert den charakteristischen Übergang der C-Säule der „Neuen Klasse“, der aus Stabilitätsgründen nicht rund ausgeführt wird, sondern in einem Knick. Mit einem 1,5-Liter-Vierzylinder im Basismodell leistet der BMW 1500 beim Debüt 59 kW/80 PS, ein sportlicher Wert zu Beginn der 1960er
1961: Die zahlungsunfähige Borgward AG muss den Messeauftritt auf der IAA in Frankfurt absagen, die sportliche Mittelklasse Isabella und ein von Pietro Frua gezeichneter Prototyp für die Isabella-Nachfolge werden zurückgezogen. Stattdessen feiert BMW auf der IAA die „Wiederentdeckung der sportlichen Mittelklasse“, die von den Bayern zuletzt in den 1930er Jahren bespielt wurde, dies mit Modellen wie BMW 326, BMW 327 und BMW 328. Weltpremiere als erster Typ der „Neuen Klasse“ feiert der BMW 1500, mit dem BMW eine Nische auf dem Pkw-Markt, aber auch im eigenen Modellprogramm füllt
1962: Bereits bei Markteinführung spricht BMW von der „Neuen Klasse“, ohne diesen Begriff jedoch als Eigennamen zu verwenden. Der BMW 1500 wird der Presse im Juni bei einer Fahrvorstellung gezeigt. Bis zu diesem Zeitpunkt sind bereits 25.000 Vorbestellungen eingegangen. BMW investiert in moderne Fertigungskapazitäten inklusive einer neuen Werkshalle in München und der Neuanstellung von rund 3.000 Facharbeitern. Außerdem installiert BMW ein mehrstufiges System der Qualitätsprüfung während der Produktion. Der Produktionsbeginn für den BMW 1500 erfolgt im August
1963: Die Fertigung des BMW 1800 beginnt im September, unmittelbar nach der Messepremiere auf der Frankfurter IAA. Dort debütiert auch der BMW 1800 TI, dessen Serienproduktion im Oktober anläuft. Das Kürzel TI steht für Touring International
1964: BMW nutzt den Begriff „Neue Klasse“ in der Werbung. Die Produktion des neuen viertürigen Typs BMW 1600 startet im April. Im Dezember läuft die Fertigung des inzwischen nur noch wenig gefragten BMW 1500 aus. Der Rennfahrer Hubert Hahne siegt bei 14 von 16 Rennen auf BMW 1800 TI und wird deutscher Rundstreckenmeister. Beim 12-Stunden-Rennen für Tourenwagen auf dem Nürburgring fährt Hahne ebenfalls auf BMW 1800 den Gesamtsieg ein
1965: BMW macht aus der „Neuen Klasse“ ein Baukastensystem, so wie es später branchenweit Standard ist. Neu sind die Coupé-Varianten BMW 2000 C, CA und CS. Auf der Frankfurter IAA lässt es sich Bundeskanzler Ludwig Erhard nicht nehmen, sich den BMW 2000 CS beim Messerundgang persönlich vorstellen zu lassen. Start der Vorserienproduktion des 2000 C/CS am 22. November bei Karmann. Auch auf der London Motor Show debütiert der 2000 CS, wobei der Fahrzeugtransport auf die Insel per Aufsehen erregendem Airlift mittels Carvair-Flugzeug erfolgt. Die Produktion des Leistungsträgers BMW 1800 TI/SA läuft von Januar bis Juni. Insgesamt werden nur 200 Einheiten der stärksten 1800-Version hergestellt und ausschließlich an lizenzierte Renn- und Sportfahrer in Europa und den USA verkauft. Die Buchstaben SA stehen für Sonderausführung. Produktionsjubiläum am 18. August: 100.000 Fahrzeuge der Neuen Klasse. Alpina bietet einen BMW 1800 TI an mit „Alpina-Anlage“ (inklusive zwei Weber-Doppelvergaser) und 92 kW/125 PS Leistung für 182 km/h Vmax
1966: Am 7. März Präsentation des BMW 1600 als zweitürige sportive Kompaktlimousine auf Basis der „Neuen Klasse“ zum 50. Unternehmensjubiläum von BMW. Schon im ersten Jahr verkauft BMW 13.244 Einheiten des Typs 1600. Dieser intern auch 1600-2 genannte BMW bildet den Auftakt zur 02-Serie, die später bis zum 2002 tii und 2002 turbo ausgebaut wird. BMW-Motoreningenieur Ludwig Apfelbeck entwickelt eine Vierventil-Version des 1,6-Liter-Triebwerks für den Motorsporteinsatz in der Formel 2. Anlauf der Serienfertigung der Spitzentypen der Neuen Klasse, des BMW 2000 (mit eigenständigem Front- und Heckdesign) und des 2000 TI (optisch vergleichbar dem 1800) im Januar sowie des 2000 TI-lux (Design wie BMW 2000) im August. Am 6. August umrundet Rennfahrer Hubert Hahne mit einem BMW 2000 TI als erster Tourenwagen-Pilot die Nürburgring Nordschleife in weniger als 10 Minuten (9:58 Minuten). Gemeinsam mit Jacky Ickx gewinnt Hahne das 24-Stunden-Rennen in Spa-Francorchamps auf BMW 1800. Produktionsende des viertürigen BMW 1600 im Juni und des BMW 1800 TI im Dezember
1967: Auf der IAA debütiert im September der 1600-2 TI mit Doppelvergaser und 77 kW/105 PS Leistung. Weltpremiere feiert außerdem das 1600 Cabriolet. Erste Prototypen des BMW 02 Touring werden gesichtet mit Glas-Logo zur Tarnung. Der BMW 2000 C mit 100-PS-Motorisierung wird auch mit manuellem Getriebe lieferbar. Auslieferung des 10.000sten Coupés der Neuen Klasse. Gleichzeitig wird der 250.000ste BMW der 02-Serie produziert. Helmut Bein gewinnt auf BMW 1600 acht von zehn Rennen der Deutschen Automobil-Rallyemeisterschaft und wird Meister aller Klassen
1968: Im Februar Markteinführung des BMW 2002 und im September des 2002 ti mit Doppelvergasermotor. Schon im ersten Produktionsjahr werden 29.000 Einheiten des Typs 2002 abgesetzt. Einsatz des 2002 bei Rundstreckenrennen und wenig später auch bei Rallyes. Pelé, der damals berühmteste Fußballspieler der Welt, besucht die BMW-Werke und bezeichnet die Typen 2000 und 2000 CS werbewirksam als „schnelle Stürmer unter den Automobilen“. Der BMW 2000 TI wird ab Juli nicht mehr gefertigt, ebenso die Coupé-Versionen 2000 CA/C. Seit Juli wird der BMW 2000 TI-lux als BMW 2000 tilux angeboten. Einführung modellgepflegter Versionen von BMW 1800 und 2000 im August. Produktionsende für den BMW 2000 CS im August. Stattdessen folgt das Sechszylinder-Coupé BMW 2800 CS mit dem Designkonzept des 2000 CS, aber verlängertem Vorderwagen und markanten Doppelscheinwerfern
1969: Mit starken Motorisierungen startet die viertürige „Neue Klasse“ leistungsmäßig im Sportwagensegment. So bietet der im September vorgestellte BMW 2000 tii stattliche 130 PS, Anlaufen der Produktion im Dezember. Berti Vogts, Verteidiger der Fußball-Nationalmannschaft, erwirbt einen BMW 2000 CS
1970: In den zehn Jahren von 1960 bis 1970 verdreifachte sich der Verkauf von BMW-Autos. Der über Automobile erzielte Umsatz erreicht in dieser Zeit das Siebenfache. Der BMW 2000 tilux wird aus dem Programm genommen
1971: Facelift für die BMW 02-Reihe, optisch erkennbar an einer seitlichen Schutzleiste. Einführung der Typen 1802 und 2002 tii (mit Einspritzmotor). Produktionsstart für das beim Karossier Baur gefertigte 2002 Cabriolet mit feststehendem Überrollbügel. Als erste deutsche Kombi-Limousine mit geteilter Rücksitzbank wird der von Paul Bracq gezeichnete BMW Touring (Typenportfolio 1600/1800/2000/2000 tii) vorgestellt. Debüt des facegelifteten BMW 1800 im Design des BMW 2000 im Januar, Verkaufsbeginn im Mai
1972: Im Januar Produktionsende für den BMW 2000, im Juli für den 2000 tii und den 1800. Nachfolger der Neuen Klasse wird der BMW 5er, der zuerst als BMW 520/520i im Umfeld der Olympischen Spiele in München vorgestellt wird
1973: Facelift für alle 02-Modelle mit einteiligem mattschwarzem Kühlergrill, breiterer und flacherer Niere und neuen Rädern. Dazu rechteckige Rückleuchten, nur der Touring behält runde Rücklampen. Kopfstützen, Sicherheitsgurte vorn und ein aufpralloptimiertes Vierspeichen-Lenkrad sind nun bei allen 02-Modellen serienmäßig. Auf der IAA feiert der 2002 turbo (Entwicklungscode E20) als erstes europäisches Serienfahrzeug mit Turboaufladung Weltpremiere
1974: Einstellung der Touring-Modelle im April. Mit 111.239 Einheiten erlebt die 02-Reihe ihr erfolgreichstes Jahr
1975: Die erste Generation des BMW 3er ersetzt im Sommer alle 02-Modelle bis auf die neue Basisvariante 1502 und die für den US-Export bestimmten Typen 2002 und 2002 Automatic
1976: Einstellung der US-Versionen von BMW 2002 und 2002 Automatic
1977: Produktionsauslauf für den BMW 1502 als letzten Vertreter der Neue-Klasse-Typen
1983: Nelson Piquet wird Formel-1-Weltmeister auf Brabham BMW – die Basis für das Turbotriebwerk lieferte der Neue-Klasse-Vierzylinder
2021: BMW feiert das Jubiläum „60 Jahre Neue Klasse“ auf vielfältige Weise, dazu zählt auch die Revitalisierung des Begriffs „Neue Klasse“, denn BMW-CEO Oliver Zipse macht das Ziel eines vollkommen klimaneutralen Unternehmens über die gesamte Wertschöpfungskette an einer elektrifizierten „Neuen Klasse“ fest. Ab 2025 soll diese „Neue Klasse“ die softwaredefinierte Architektur für alle BMW-Modelle liefern
2023: BMW zeigt auf der IAA in München das Concept Car Vision Neue Klasse als Vorboten der künftigen „Neue Klasse“
2024: BMW ist auch in diesem Jahr der global volumenstärkste Premiumhersteller, im März wird das SUV-Concept Neue Klasse X vorgestellt
2025: In der Ausstellung „Belle Macchine. Italienisches Automobildesign bei BMW“ zeigt das BMW-Museum die Neue-Klasse-Typen wie den BMW 1800 TI. Im September feiern die elektrischen Neue-Klasse-Modelle auf der IAA Mobility in München ihre Publikumspremiere
Produktionszahlen der BMW-Neue-Klasse-Typen (1500-2000):
Insgesamt über 350.000 Einheiten (von 1961 bzw. vom Serienstart im August 1962 bis 1972), davon
BMW 1500 (1962 bis 1964): 23.807 Einheiten
BMW 1600 (1964 bis 1966): 9.728 Einheiten
BMW 1800 (1963 bis 1972): 160.973 Einheiten, davon als 1800 TI (1963 1966) 19.663 Einheiten, als 1800 TI/SA (1965) 200 Einheiten
BMW 2000 (1966 bis 1972): 158.057 Einheiten, davon als 2000 TI (1966 bis 1968) 6.480 Einheiten, als 2000 tii (1969 bis 1972) 1.922 Einheiten, als 2000 C/A bzw. 2000 CS (1965-1968) 11.720 Einheiten
Produktionszahlen der Typen 1502-2002:
Insgesamt über 862.000 Einheiten (von 1966 bis 1977), davon
BMW 1502 (1975-1977): 71.564 Einheiten
BMW 1600-2 (1966-1971): 210.451 Einheiten
BMW 1600-2 TI (1966-1968): 8.835 Einheiten
BMW 1602 (1971-1975): 56.351 Einheiten
BMW 1802 (1971-1975): 83.351 Einheiten
BMW 2002 (1968-1975): 330.212 Einheiten
BMW 2002 Automatic (1968-1976): 36.663 Einheiten
BMW 2002 ti (1968-1972): 16.448 Einheiten
BMW 2002 tii (1971-1975): 38.703 Einheiten
BMW 2002 turbo (1973-1974): 1.672 Einheiten
BMW 1600-2002 touring (1971-1974): 25.877 Einheiten
Wichtige Motorisierungen BMW Neue Klasse (Typen 1500-2002 Turbo) :
BMW 1500 (ab 1961) mit 1,5-Liter-Vierzylinder (59 kW/80 PS)
BMW 1600 (ab 1964) mit 1,6-Liter-Vierzylinder (61 kW/83 PS)
BMW 1800 (ab 1963) mit 1,8-Liter-Vierzylinder (66 kW/90 PS)
BMW 1800 TI (ab 1963) mit 1,8-Liter-Vierzylinder (81 kW/110 PS)
BMW 1800 TI/SA (ab 1965) mit 1,8-Liter-Vierzylinder (96 kW/130 PS)
BMW 2000 (ab 1966) mit 2,0-Liter-Vierzylinder (74 kW/100 PS)
BMW 2000 TI (ab 1966) mit 2,0-Liter-Vierzylinder (88 kW/120 PS)
BMW 2000 TI-lux (ab 1966) mit 2,0-Liter-Vierzylinder (88 kW/120 PS)
BMW 2000 tilux (ab 1968) mit 2,0-Liter-Vierzylinder (88 kW/120 PS)
BMW 2000 tii (ab 1969) mit 2,0-Liter-Vierzylinder (96 kW/130 PS)
BMW 2000 CA/C (ab 1965) mit 2,0-Liter-Vierzylinder (74 kW/100 PS)
BMW 2000 CS (ab 1966) mit 2,0-Liter-Vierzylinder (88 kW/120 PS)
BMW 1502 ab mit 1,6-Liter-Vierzylinder (55 kW/75 PS)
BMW 1600-2/1602/1600 Cabriolet/1600 touring mit 1,6-Liter-Vierzylinder (63 kW/85 PS)
BMW 1600-2 TI mit 1,6-Liter-Vierzylinder (77 kW/105 PS)
BMW 1802/1802 touring mit 1,8-Liter-Vierzylinder (66 kW/90 PS)
BMW 2002/2002 Cabriolet/2000 touring/2002 touring mit 2,0-Liter-Vierzylinder (74 kW/100 PS)
BMW 2002 ti mit 2,0-Liter-Vierzylinder (88 kW/120 PS)
BMW 2002 tii/2000 tii touring/2002 tii touring mit 2,0-Liter-Vierzylinder (96 kW/130 PS)
BMW 2002 turbo mit 2,0-Liter-Turbo-Vierzylinder (125 kW/170 PS)