Alpine A 390 β: Was wird es in die Serie schaffen?
Auf dem Pariser Autosalon präsentiert Alpine den Fünfsitzer A 390, der 2025 mit drei E-Motoren als Serienauto erscheinen soll. Wir sind gespannt, welche der recht waghalsigen Ideen es wirklich ins reale Leben schaffen.
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SP-X/Paris. Alpine-Chef Philippe Krief ist nicht für Zurückhaltung bekannt und findet für das dritte Modell der Sportmarke von Renault blumige Worte. Gerade sind die Hüllen des kommenden A 390 gefallen, der Top-Manager genießt den wohlwollenden Beifall der Festgäste. Dabei ist der Prototyp ist noch kein fertiges Serienauto, eher ein Showcar, an und in dem sich die Designer richtig austoben durften.
Kombination aus Racing-Spirit und Hochwertigkeit
Eine Art Coupé-Limousine, rund 4,70 Meter lang, die fünf Sitze werden von einer transparenten Dachkuppel beschirmt. Noch öffnen die Seitentüren gegenläufig ohne Mittelpfosten nach Kleiderschrank-Art, was im Serienmodell im nächsten Jahr nicht zu finden sein wird. Chefdesigner Marc Poulain sagt aber, dass das Exterieur zu 85 Prozent der künftigen Serie entspricht. Noch trägt der A 390 den Zusatz β, das griechische „Beta“ verrät also den Status als Prototyp. Philippe Krief verrät die Absicht, die Alpine mit dem bisher größten Modell verknüpft: „Die Kombination aus Racing-Spirit und Hochwertigkeit stehen für die Performance und das Fahrerlebnis, das wir ab 2025 mit dem Serienfahrzeug bieten werden, eine perfekte Mischung aus Wagemut und Innovation.“
Drei E-Motoren
Es geht also um Sportlichkeit im elektrischen Zeitalter, die das dennoch familienfreundliche Auto seinen Kunden bieten soll. Drei E-Motoren aus den Renault-Regal, einer vorn, zwei an der Hinterachse. Neben der noch unbekannten Gesamtleistung dominiert die zur Schau getragene Aerodynamik, die auch der Reichweite zugutekommen soll. Zu den sichtbaren aerodynamischen Elementen zählen eine „fliegende Brücke“ an der Front, die den Luftstrom über den oberen Teil des Fahrzeugs lenkt, seitliche Hutzen sollen zusätzlich den Luftstrom beschleunigen. Die Haifischflosse, eine Anspielung auf die Alpine-Rennwagen in Le Mans, zieht sich vom Dach bis über die Heckscheibe. Dieses beleuchtete Lichtband lässt sich zusammen mit dem Heckdiffusor um 80 mm ein- und ausfahren.
Formel-1-Fahrer-Feeling
Künftige Alpine-Eigner sollen sich im A 390 wie ein Formel-1-Fahrer fühlen, Form und Funktion des Lenkrads ähneln zumindest optisch denen eines Formel-Rennwagen. Die nach oben und unten offenen Griffflächen sind weiß aufgepolstert. Im Blickfeld werden auf drei hintereinander angeordnete Glaslamellen Informationen gespiegelt. Mit einem speziellen „Überholknopf“ kann kurzzeitig die Gesamtleistung abgerufen werden. Weitere Tasten dienen der Anpassung der hydraulischen Federung oder der Dosierung der Bremskraft und deren Verteilung.
Schalensitze können in eine Rennposition gekippt werden
Auch die Position der Schalensitze für Fahrer und Co-Piloten kann in die Renn-Welt übertragen werden. Wird im Alltag gewohnt hoch gesessen, kann das Gestühl in eine Rennposition gekippt, die Pedale angehoben und das Lenkrad gestrafft werden. Papa und Mama spielen Verstappen, die Kids auf der Rückbank wundern sich und genießen die bessere Sicht nach vorn. Damit alle Insassen das besonders sportliche Ambiente auch akustisch wahrnehmen, nutzt Alpine die hauseigene Motorengeräuschsimulation mit Namen „Drive Sound (ADS)“, um den Reisenden in der der Kabine die ganze Kraft eines sportlichen Klangerlebnisses zu bieten.
Raum für Spekulationen
Was aber letztlich die in die Serienproduktion übernommen oder zumindest in der Aufpreisliste landen könnte, bleibt wohl bis zum Erscheinen des fertigen A 390 im Laufe des Jahren 2025 offen. Und lässt Raum für Spekulationen. Da der neue Alpine mit den elektrischen Renault Modellen Megane und Scenic oder auch dem Nissan Ariya verwandt ist, sind durchaus ordentliche Motor- und Akkuleistungen er erwarten. Die Glaskugel-Experten sprechen von 450 und bis zu über 600 PS und entlocken damit Alpine-Chef Philippe Krief nichts als ein wissendes Lächeln ins Gesicht.
Dieser Beitrag stammt von Peter Maahn, Redakteur für das Redaktionsbüro SPS Spotpress Services GmbH.