Alltagstaugliche Autos: Fünf bewährte Kompaktmodelle
SUVs und Crossover dominieren den Markt, doch klassische Kompaktwagen punkten weiterhin mit Alltagstauglichkeit, soliden Preisen und bewährter Technik. Wir zeigen fünf Modelle, die zwar nicht mehr brandneu, aber dennoch eine clevere Wahl sind – je nach Anspruch und Budget.
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SP-X/Köln. Jahrzehntelang war die Kompaktklasse das wichtigste Neuwagensegment in Deutschland. Auch wenn die Allrounder mittlerweile im Schlagschatten modischer SUV und Crossover stehen: Ihre grundsätzlichen Qualitäten haben die ehemaligen Bestseller nicht verloren. Neben hoher Alltagstauglichkeit zählen dazu vergleichsweise faire Preise und ausgereifte Technik. Fünf Beispiele besonders bewährter Modelle.

Ford Focus – der Sportliche:
Mustang, Capri, Bronco und Co. sollen das neue Gesicht der Marke in Europa prägen. Der Focus ist ein Auslaufmodell – aber eines mit großen Qualitäten. Dazu zählen klassische Tugenden seiner Klasse wie ein ein vernünftiges Platzangebot auch im Fond, guter Reisekomfort oder eine angemessene Verarbeitung, aber vor allem auch das generell agile Fahrverhalten und die sehr präzise Lenkung. Hinzu kommt ein immer noch reichhaltiges Angebot an Varianten – neben dem im kernigen Crossover-Stil gestalteten Active-X-Modell gibt es auch noch die leistungsstarken ST-Modelle. Zu den wenigen Schwachpunkten des seit 2018 gebauten Focus zählt nach wie vor die teils umständliche Bedienung. Insgesamt decken die Diesel und Benziner bei Fünftürer und Kombi ein Band von 85 kW/115 PS bis 206 kW/280 PS ab. Die Preise starten bei 32.100 Euro.

Mazda3 – das Designerstück:
Auch fünf Jahre nach Marktstart ist der kompakte Japaner immer noch ein echter Hingucker. Das liegt nicht nur an den gewohnt schicken Lackierungs-Optionen (für Rot hatte die Marke schon immer ein Händchen), sondern auch an der schnittigen Front mit dem großen Kühlergrill und der flächigen Partie rund um die C-Säule, die es so bei keinem anderen Auto gibt. Erkauft wird die schöne Form durch ein allenfalls durchschnittliches Platzangebot für Passagiere und Gepäck. Und auch die Übersichtlichkeit ist nicht die beste. Auf der Habenseite verbucht der 3er aber ein agiles Handling, gute Verarbeitung und sparsame Motoren. Die Auswahl ist allerdings bescheiden: Einzige Option sind zwei mild hybridisierter Benziner mit Leistungswerten von 103 kW/140 PS und 137 kW/186 PS. Die stärkere Variante arbeitet mit einer Mischung aus Selbst- und Fremdzündung, die den Spritverbrauch auch in der Praxis drückt, auf Wunsch auch in Kombination mit Allradantrieb. Die Preise starten bei relativ günstigen 28.640 Euro.

Toyota Corolla – der Spritsparer:
Das weltweit meistverkaufte Auto auf seinen effizienten Hybridantrieb zu reduzieren ist ein wenig unfair. Denn spätestens die seit 2019 gebaute zwölfte Generation der Baureihe hat viel mehr zu bieten: ein komfortables, aber durchaus agiles Fahrwerk, reisetaugliche Sitze und ein wertiges Ambiente plus modernes Design. Herzstück von Fünftürer und Kombi bleibt aber der Hybridantrieb, den es in zwei Varianten gibt, mit 103 kW/140 PS und 1,8-Liter-Benziner sowie mit 2,0-Liter-Motor und 144 kW/196 PS. Beide lassen sich locker mit weniger als fünf Litern bewegen, wer es drauf anlegt, erreicht auch eine drei vor dem Komma. Nachteil des Konzepts: Weil Batterie und Zusatztechnik irgendwo hinmüssen, bleiben im Fond und im Gepäckraum weniger Platz als bei vergleichbaren Modellen. Die Preise starten bei 33.340 Euro.

Kia Ceed – der Sorgenfreie:
Im Vergleich mit seinem Konzernbruder Hyundai i30 ist Kias Kompakter in Deutschland deutlich seltener zu sehen. Am dynamischen Design liegt das sicher nicht – Fünftürer, Kombi, Shooting Brake und vor allem der im Crossover-Stil gehaltene XCeed wirken auch sieben Jahre nach Start optisch einigermaßen frisch. Insgesamt haben die Koreaner viel Wert auf zeitlose Qualitäten gelegt und sich stark am europäischen Geschmack orientiert: Raumangebot, Komfort, Bedienung und Fahrverhalten liegen allesamt im oberen Bereich des Konkurrenzumfelds. Allrounder-Qualitäten auf hohem Niveau, also. Das gelegentlich etwas steifbeinige Abrollverhalten lässt sich da verkraften. Einen Diesel sucht man bei den Koreanern mittlerweile vergebens, dafür gibt es einen Plug-in-Hybriden mit 104 kW/141 PS. In vielen Fällen dürften aber die reinen Benziner mit 74 kW/100 PS und 103 kW/140 PS ausreichen. Die Preise beginnen bei sehr günstigen 23.000 Euro.

Fiat Tipo – der Preisbrecher:
Auch als es der Kompaktklasse noch richtig gut ging, stand der Tipo bereits in der schattigen Ecke des Fiat-Modellportfolios. Wahrscheinlich, weil der Bravo-Nachfolger vor allem für Süd- und Südosteuropa gedacht war und das vor allem bei Fahrwerk (holprig) und Antrieb (unharmonisch und wenig effizient) nicht verhehlen konnte. Klar auf mitteleuropäischem Niveau lagen aber immer die Verarbeitung und die großzügige Ausstattung. Gab es in den ersten Jahren nach dem Start 2016 noch eine große Variantenauswahl aus Fünftürer, Kombi und der kernigen Cross-Variante, ist mittlerweile nur noch die viertürige Limousine zu haben. Und die ausschließlich mit einem 96 kW/130 PS leistenden 1,6-Liter-Dieselmotor. Aktuell rufen die Italiener für diese Variante 15.000 Euro auf – ein echtes Schnäppchen. Auch der offizielle Listenpreis bleibt unter 20.000 Euro.
Dieser Beitrag stammt von Holger Holzer, Redakteur für das Redaktionsbüro SPS Spotpress Services GmbH.