Nissan Micra 350SR: Der V6-Kleinwagen, den keiner erwartet hat
Vor über zwei Jahrzehnten verwandelte Nissan den braven Micra in ein Mittelmotor-Monster mit 300 PS. Jetzt steht der wilde Winzling wieder im Rampenlicht – frisch restauriert und wilder denn je.
SP-X/London. Kurz vor der Premiere der neuen vollelektrischen Micra-Generation erinnert der britische Nissan-Ableger mit einer radikalen Einzelanfertigung an die wilde Seite der Kleinwagenbaureihe. Der Anfang der 2000er-Jahre vorgestellte 350SR wurde nun als Restomod-Projekt wiederbelebt.
Basis des damaligen Projekts war ein Micra aus dem Jahr 2002; verantwortlich für den Umbau war ein britisches Rennteam, das in den 1990er-Jahren eng mit Nissan in der Tourenwagenmeisterschaft zusammenarbeitete. Herzstück der Transformation war der Einbau eines 3,5-Liter-V6-Motors aus dem Nissan Murano, der in Mittelmotorbauweise ins Heck des Fahrzeugs verpflanzt werden musste. Mit Krümmern aus dem 350Z und weiteren Tuningmaßnahmen wurde die Leistung von ursprünglich 265 auf rund 300 PS gesteigert. Die Fahrwerte fallen entsprechend eindrucksvoll aus: Der Sprint auf 100 km/h gelingt dem 1,2-Tonner in unter fünf Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 250 km/h.
Umfassende Überarbeitung
Der Micra 350SR, dessen Umbaukosten rund zwei Millionen Euro betragen haben sollen, wurde über Jahre hinweg auf Veranstaltungen gezeigt. Nun folgte eine umfassende Überarbeitung mit gestalterischen Anpassungen und aktuellen Technikfeatures. Für optische Frische sorgen eine Lackierung in Flüssigsilber mit blauen Akzenten, neue 18-Zoll-Leichtmetallräder sowie LED-Scheinwerfer mit halbkreisförmigem Tagfahrlicht. Im Innenraum wurden neue Sportsitze und Gurtsysteme montiert. Darüber hinaus erhielt der 350SR ein modernes Infotainmentsystem mit 9-Zoll-Touchscreen und Smartphone-Konnektivität. So gerüstet dürfte der 350SR auch in Zukunft auf Veranstaltungen Eindruck schinden.