Fahrbericht: Fiat Pandina
Lesezeit 5 Min. Kleinstwagen sind eine aussterbende Art. Umso erfreulicher, dass der Fiat Pandina sein Durchhaltevermögen unter Beweis stellt.
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SP-X/Köln. Das Bärchen ist kein Jungspund mehr: Im Kern hat der Fiat Panda schon rund zwei Jahrzehnte Bauzeit auf dem Buckel. Der neuen Ausstattungsvariante „Pandina“ merkt man das fortgeschrittene Alter durchaus an, doch das stört verblüffend wenig.
![Knapp 20.000 Euro will Fiat laut Liste für den Pandina haben. Foto: Fiat Knapp 20.000 Euro will Fiat laut Liste für den Pandina haben. Foto: Fiat](https://carpixx.ch/wp-content/uploads/2025/02/FiatPandina_3_.webp)
Design-Upgrades
Die Sympathiewertung gewinnt der Kleinstwagen schon mal sofort: Die Pandina-Ausführung prunkt mit netten Design-Upgrades, die in der preissensiblen Mini-Klasse ansonsten eher selten sind – ein angedeuteter Unterfahrschutz an der Front, ein Fake-Diffusor am Heck, farblich abgesetzte Spiegelkappen, Logo-Schriftzüge an den Fenstern sowie auf den Sitzbezügen und nicht zuletzt niedliche stilisierte Panda-Gesichtchen auf den Radkappen lassen ihn ausgesprochen freundlich wirken. Der Pandina setzt sich auf diese Weise optisch deutlich vom profaneren Panda ab, mit dem er ansonsten aber komplett identisch ist. Einen Allradantrieb gibt es folglich trotz des robusten Auftritts nicht.
![FiatPandina_7_ Mit 70 PS ist der Fiat Pandina nicht eben üppig motorisiert - angesichts von nur einer Tonne Gewicht reicht das aber aus. Foto: Fiat](https://carpixx.ch/wp-content/uploads/2025/02/FiatPandina_7_.webp)
Fiat Pandina und Fiat Panda
Generell ist das Technik-Angebot überschaubar. Pandina und Panda stehen immer noch auf der gleichen Plattform wie der 2003 eingeführte Vorgänger, die über die Jahre aber immer wieder aktualisiert wurde. Meist allerdings eher behutsam, denn viel kosten sollte der Kleinstwagen weder in der Herstellung noch beim Händler. Lange riefen die Italiener vierstellige Preise auf. Die gestiegenen regulatorischen Anforderungen der vergangenen Jahre haben diese mittlerweile aber Richtung 15.000 Euro und darüber hinaus wandern lassen. Der Pandina kostet normalerweise sogar 20.000 Euro – Fiat bietet ihn aktuell aber zum Aktionspreis von 18.500 Euro an (Schweiz Panda Classic Cult ab CHF 18’390.-).
![FiatPandina_5_ Unterm Blech ist der Fiat Pandina schon etwas betagt. Foto: Fiat](https://carpixx.ch/wp-content/uploads/2025/02/FiatPandina_5_.webp)
1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit Mildhybridtechnik
Damit die Preise nicht weiter eskalieren, haben die Italiener unter anderem das Angebot konsequent zusammengestrichen. Einziger verbliebener Motor (zwischenzeitlich gab es mal sechs Optionen) ist ein 1,0-Liter-Dreizylinder-Benziner mit Mildhybridtechnik, der die Rolle als alternativloser Allrounder souverän erfüllt. Von seinen 51 kW/70 PS sind keine Kraftausbrüche zu erwarten, dafür arbeitet der vergleichsweise ruhig und vibrationsarm. Und er hat mit dem nur wenig mehr als eine Tonne schweren Fünftürer zumindest im Stadtverkehr wenig Probleme. Beim Durchschlängeln hilft auch der kleine elektrische Mildhybridmotor, außerorts spielt er aber keine Rolle mehr. Dort sind beim Überholen gute Planung und Voraussicht nötig. Die Italiener kombinieren den Motor mittlerweile immer mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe, das den Verbrauch drücken soll, es aber nur selten und höchstens innerorts unter die Fünf-Liter-Marke schafft.
![FiatPandina_6_ Das Raumkonzept des Fiat Pandina mit dem hohen Dach und der geringen Breite kann immer noch gefallen, der Motor arbeitet im besten Sinne unauffällig. Foto: Fiat](https://carpixx.ch/wp-content/uploads/2025/02/FiatPandina_6_.webp)
Der Fiat Pandina überzeugt in der City
In der City ist der Fiat allerdings sowieso am überzeugendsten. Mit 3,64 Metern Länge und vor allem seinen lediglich 1,64 Metern Breite (1,88 Meter mit Außenspiegeln) findet er überall einen Parkplatz, die übersichtliche Karosserie und der geringe Wendekreis von 9,30 Metern machen das Rangieren zum Kinderspiel und das hohe Dach und der daraus resultierende geräumige Kofferraum erleichtert trotz klassentypischer Platzbeschränkungen den Transport auch größerer Einkäufe. Generell ist der kleine Fiat einer der praktischsten Vertreter seines Segments, was vor allem Eltern zu schätzen wissen, die Kinderwagen und Zubehör in ihr Stadtauto stopfen wollen. Bei älteren Kindern kommt das Raumkonzept aber schnell an Grenzen: Denn selbst grundschulpflichtiger Nachwuchs muss Beine und Knie im engen Fond schon gut sortieren, um einigermaßen bequem zu sitzen. Optional lässt sich an Steller der Zweier-Sitzbank eine Dreier-Variante ordern – wer dort als Trio drauf passen soll, erschließt sich aber nicht wirklich.
![FiatPandina_4_ Fiat Pandina: Dank Display-Instrument wirkt das Cockpit immer noch modern. Foto: Fiat](https://carpixx.ch/wp-content/uploads/2025/02/FiatPandina_4_.webp)
Kein Reise- oder Familienauto
Ein Reise- oder Familienauto ist der Fiat Pandina genau so wenig wie der Fiat Panda. Auch in Sachen Fahrspaß bietet er eher Hausmannskost: Die hochbauende Karosserie wankt behäbig durch die Kurve, auch die gefühllose Lenkung sorgt nicht unbedingt für Souveränität. Dabei bleibt der Fiat aber immer beherrsch- und berechenbar. Seit ein paar Jahren sorgt zudem der serienmäßige Schleuderschutz ESP für Sicherheit.
![FiatPandina_2_ Nettes Detail: Die Fiat Panda-Schnauze auf der Radblende. Foto: Fiat](https://carpixx.ch/wp-content/uploads/2025/02/FiatPandina_2_.webp)
Sechs Airbags
Darüber hinaus ist das Angebot an Assistenten aber arg überschaubar und beschränkt sich weitgehend auf das, was eh vorgeschrieben ist. Plus sechs Airbags. Die übrige Ausstattung ist zumindest beim Fiat Pandina für diese Klasse ordentlich, auch wenn einige heute übliche Punkte wie eine Handy-Ladeschale, kabelloses Mirroring oder eine Klimaautomatik fehlen. Die Steuerungselemente für die manuelle Klimaanlage liegen aber immerhin gut zur Hand. Generell klappt die Bedienung problemlos, als Kritikpunkte lassen sich höchstens die teilweise mäßige Verarbeitung und die nicht immer ausreichenden Ablagen nennen.
Größte Schwachstelle ist der Preis
Sein fortgeschrittenes Alter sieht man dem Fiat Pandina nicht an. Und merkt es im Fahralltag auch nur selten. Das Raumkonzept mit dem hohen Dach und der geringen Breite kann immer noch gefallen, der Motor arbeitet im besten Sinne unauffällig. Größte Schwachstelle ist der Preis – vor allem, wenn man bedenkt, dass der Panda noch vor fünf Jahren bei 10.731 Euro startete. Ein großer Preissprung bei einem nur kleinen Technik-Hüpfer.
Dieser Beitrag stammt von Holger Holzer, Redakteur für das Redaktionsbüro SPS Spotpress Services GmbH.
Technische Daten – Fiat Pandina:
Kleinstwagen, Länge: 3,69 Meter, Breite: Panda 1,66 Meter, Höhe: 1,64, Radstand: 2,30 Meter, Kofferraumvolumen: 225 bis 1.055 Liter
1,0-Liter-Dreizylinder-Otto mit Mildhybrid-Strang, 51 kW/70 PS, maximales Drehmoment: 92 Nm bei 3.500 U/min plus 20 Nm elektrisches Drehmoment, Sechsgang-Schaltgetriebe, Vorderradantrieb, 0-100 km/h: 13,9 s, Vmax: 167 (Panda 155) km/h, Durchschnittsverbrauch: 5,2 l/100 km, CO2-Ausstoß: 117 g/km, Preise: ab 19.990 Euro (Schweiz Panda Classic Cult ab CHF 18’390.-).