75 Jahre Abarth
Lesezeit 16 Min. Wie man mit einem gesunden „Apfel-Doping“ Weltrekorde aufstellt, demonstrierte einst der Rennfahrer und PS-Künstler Carlo Abarth. Vor 75 Jahren gründete er seine berühmte Sportwagenmanufaktur unter dem Zeichen des Skorpions. Seine auf Fiat-Basis entwickelten kraftvollen Kleinwagen machten sich einen Namen. Bis heute begeistern die Abarth-Modelle, nun auch als Stromer.
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SP-X/Köln. Bissige und noch bezahlbare 140 kW/177 PS im kleinen Abarth 600e Scorpionissima zum 75. Geburtstag seiner Sportwagenschmiede, daran hätte Carlo Abarth seine Freude gehabt. Vielleicht hätte der gebürtige Österreicher und Wahl-Italiener dem schnellen Stromer sogar verziehen, dass die Akkus schwer wiegen und der Auspuffsound künstlich ist. Denn als leidenschaftlicher Racer, Leichtbauexperte und global erfolgreicher Produzent von Sport-Auspuffanlagen wusste Carlo Abarth, wie er den Puls seiner Fans auf 180 bringt: Mit kompakten, meist auf Fiat- oder Simca-Typen basierenden belle macchine, die bis 1971 mehr als 10.000 Rennsiege, über 130 internationale Rekorde und zehn Weltrekorde errangen.
Sogar Enzo Ferrari wird die Stirn gerunzelt haben
Giftig und gefährlich wie ein Skorpion – Carlo Abarths Sternzeichen und Markenlogo – waren fast alle der Heckmotor-Sportler des Wahl-Italieners, die auf Rennstrecken vor allem in den Hubraumklassen bis 750 oder 1000 Kubik antraten. Ob Alpine, Cooper, Giannini oder Gordini, vor Abarth hatten fast alle Rivalen Respekt. Sogar Enzo Ferrari wird die Stirn gerunzelt haben, als 1964 ein Abarth 2000 in Aspern bei Wien dem Maranello-Boliden 250 GTO die Endrohre zeigte.
Walter Röhrl war 1980 Rallye-Fahrer-Weltmeister mit dem 131 Abarth Rally
Als der PS-Zauberer Carlo Abarth 1979 starb, hatte Fiat seine Firma bereits übernommen und mit dem 131 Abarth Rally ein Fahrzeug realisiert, auf dem Walter Röhrl 1980 seine erste Rallye-Fahrer-Weltmeisterschaft gewann. Racing-Gene reloaded heißt es für Abarth seit 2008, zitieren doch Typen wie der Abarth 595 esseesse die Helden von früher.
Carlo Abarth und Erich Bitter
Was verband den 1933 im westfälischen Schwelm geborenen deutschen Sportwagenbauer Erich Bitter mit dem 25 Jahre älteren Carlo Abarth? Beide, Bitter und Abarth, begannen ihre Karriere als erfolgreiche Rad- und Automobilrennfahrer – Abarth schob noch einige Jahre als von Sieg zu Sieg eilender Motorradrennfahrer dazwischen – ehe sie ins Fach des Tuningspezialisten wechselten.
Leichter und schneller
Autos leichter und schneller machen, das hatten sowohl Bitter als auch Abarth im Blut, und so war es nur noch ein kleiner Schritt, bis „Rallye-Bitter“ 1964 deutscher Generalimporteur wurde für die Straßensportler und Rennwagen mit dem Skorpion.
Bitter fuhr sogar zeitweise in Abarth’s Werksteam
Aber da gab es noch mehr: Für den anfangs in Bologna, dann in Turin ansässigen PS-Zauberer Abarth verkaufte Bitter nicht nur Autos, sondern er fuhr sogar zeitweise in dessen Werksteam. Klar, dass es da auch mal knirschte, vor allem wenn Bitter glaubte, ein schlechteres Auto zu bekommen als Abarths italienische Fahrerasse.
Preislisten beantworteten die Unternehmenschefs persönlich
Letztlich aber blieben sowohl Abarth als auch Bitter formvollendet höflich, was auch die Kunden schätzten. Selbst banale Anfragen nach Preislisten beantworteten die Unternehmenschefs persönlich. Lohn der Mühe: Speziell in Italien und Deutschland florierte der Absatz der irre schnellen Brandstifter.
Abarth 1000 Gr2, der Porsche-Jäger
Nachdem sich Abarth seit 1949 mit Kleinstserienmodellen wie dem Abarth 205A, einem von Vignale eingekleideten vormaligen Cisitalia-Sportwagen, profiliert hatte, und profanen Volumenmodellen von Alfa, Lancia, Panhard oder Ford via Fächerkrümmer und Auspuffanlage zusätzliche PS entlockte, entdeckte er auf dem Genfer Salon 1955 den neuen Fiat 600. Der 3,29 Meter kurze Heckmotor-Wagen begnügte sich mit 16 kW/23 PS für bürgerliche Fahrleistungen – bis Carlo Abarth demonstrierte, was ein Magier kann: Noch 1970 ließ der auf dem Fiat 600 aufbauende Abarth 1000 Gr2 bei 8.200 Touren 74 kW/100 PS los, um Porsche 911 zu jagen.
Abarth OT 2000 mit 136-kW/185-PS
Auch das italienische Nationalmonument Fiat 500 (1957) und der Käfer-Konkurrent Fiat 850 (1964) wuchsen in Abarths Manufaktur zu wilden Wüstlingen mit einer Namensgebung, die nur Insider verstanden: Abarth 595, 695, 750, 1000, OT 1300 und OT 2000. Was sich dahinter verbarg? Der Fiat Cinquecento (500) zeigte als Abarth 595/695, wie der kleinste Giftstachel zur Gefahr wird für Renner á la Renault Gordini, Mini Cooper oder NSU Prinz TT. Der Abarth OT 2000 transformierte 1966 das harmlose, 35 kW/47 PS abgebende Fiat 850 Coupé zur 136-kW/185-PS-Bestie, die Jagd auf 240 km/h schnelle V12-Ferrari machte.
Auf elitären Preisniveau
Solch infernalische Kraft kostete ab 29.500 Mark, wie Erich Bitters Preisliste auswies. Auf diesem elitären Preisniveau bewegten sich sonst Supercars wie Jaguar E-Type oder Iso-Rivolta 300. Noch teurer war damals nur das Abarth 1300 Coupé, für das Importeur Rallye-Bitter sogar 35.000 Mark kalkulierte.
Einstiegsmodel Abarth 595 mit 20 kW/27 PS
Andererseits kostete der Einstieg in die Abarth-Welt „nur“ 5.450 Mark, dafür gab es den flinken 2,97 Meter-Floh Abarth 595 mit 20 kW/27 PS. Im Vergleich zum Fiat 500 bedeutete dies 50 Prozent mehr Leistung und ein um 50 Prozent höherer Preis. Carlo Abarth wusste, was er verlangen konnte für seine rasanten Rabauken, die auf Sieg abonniert waren.
Abarth 750 Bertone
Tatsächlich verdiente Abarth schon seit 1958 mit jedem Rennsieg bares Geld, denn Fiat bezahlte Prämien für alle ersten Plätze und für erfolgreiche Rekordfahrten. Hinzu kam der Werbewert von Weltrekorden. So startete die Squadra Abarth 1956 auf eine „Via del Successo“, über deren Meilensteine Reklamepostillen regelmäßig informierten. Als erster Rekordwagen stellte der Stromlinienmonoposto Abarth 750 Bertone 1957 in Monza zahlreiche Bestleistungen auf.
Abarth 500 Record Monoposto von Pininfarina
Ein Jahr später lag es am von Pininfarina in Form gebrachten Abarth 500 Record Monoposto, mehr als ein halbes Dutzend Rekorde zu realisieren. Damit sich Carlo Abarth persönlich ins enge Cockpit seines Geschosses zwängen konnte, nahm er mittels einer gesunden Apfel-Diät 30 Kilogramm ab. Schöner Nebeneffekt: Der auch als Modeschöpfer tätige Konstrukteur konnte nun wieder als Model auftreten für die selbst kreierte Alta Moda.
Design von Allemano, Bertone und Pininfarina bis Zagato
Die Designfindung für seine Racer überließ das Rennsportgenie dagegen bereitwillig berühmten Karossiers: Kaum eine große Carrozzeria von Allemano über Bertone und Pininfarina bis Zagato, die nicht mindestens einen der Boliden des Carlo Abarth einkleidete. Obwohl Fiat der vielleicht wichtigste Finanzier von Abarths Motorsportengagement war, ließ sich Commendatore Carlo nicht davon abbringen, auch den Simca 1000 für die 1300er-Klasse nachzuschärfen oder den Porsche 356 schneller zu machen.
Bis zu 600 Triumphe erkämpften die Abarth-Renner pro Jahr
Dann kam es zur Zäsur. Anfang der 1970er Jahre verdrängten Frontmotor und Vorderradantrieb die Heckmotor-Konstruktionen. Abarth entschied sich deshalb zum Verkauf an Fiat, zumal er als Berater weiter gefragt blieb.
Der Massenhersteller baute nun die Renndivision Abarth Corse auf, überraschte schon 1972/73 mit dem 124 Sport Spider als Rallye-Werkswagen (von 2016 bis 2020 erinnerte ein neuer Abarth 124 Spider an den Vorgänger) und sammelte mit dem Fiat 131 Abarth drei Rallye-WM-Marken-Titel plus Fahrer-WM-Titel für Walter Röhrl.
„Echte Kerle wollen Leistung“
Auf der Straße konkurrierten der kleine Autobianchi/Lancia A112 und der kompakte Fiat Ritmo Abarth mit schnellen Golf GTI oder Renault 5. Im Jahr 2007 erlangte die Marke neue Eigenständigkeit innerhalb der Fiat Group und schon kurz darauf revitalisierten Muskel-Minis wie der Abarth 595 den Ritt auf der Kanonenkugel – scharf und schnell wie einst. „Echte Kerle wollen Leistung“, meinte schon Carlo Abarth.
Dieser Beitrag stammt von Wolfram Nickel, Redakteur für das Redaktionsbüro SPS Spotpress Services GmbH
Abarth Modellgeschichte:
1908: Karl Abarth wird am 15. November in Wien geboren als Kind einer Österreicherin und eines Italieners
1917: Als Neunjähriger zeigt Abarth erste motorsportliche Ambitionen durch die Entwicklung neuartiger und wettbewerbstauglicher Seifenkisten
1924: Karl Abarth arbeitet in der feinmechanischen Manufaktur Castagna & Co. in Wien, anschließend beim Fahrradproduzenten Degen und schließlich in der Motorrad-Fabrik MT (Motor Thun)
1928: Als Ersatz für einen Fahrer des Rennteams Motor Thun fährt Abarth sein erstes Rennen und dies schneller als alle Werksfahrer. Daraufhin gründet Abarth sein erstes eigenes Team
1929: Karl Abarth entwickelt sein erstes Motorrad mit Abarth-Signet, für Vortrieb sorgt ein 250-cm³-Motor
1930: Karl Abarth entwickelt ein eigenes Auspuffsystem mit markantem Sound, ein System, das nach dem Zweiten Weltkrieg die Finanzierung seines Unternehmens sichert
1934: Auf einem Motorrad mit Beiwagen schlägt Abarth den legendären Zug Orient-Express auf der 1.300 Kilometer langen Strecke Wien-Ostende
1938: Karl Abarth entscheidet sich für die italienische Staatsbürgerschaft und ändert seinen Vornamen in Carlo. Durch geschäftliche Kontakte mit Porsche lernt Karl Abarth Maria Baschtarz, kennen, die als Sekretärin für Anton Piëch arbeitet. Abarth und Baschtarz heiraten im Februar
1939: Nach einem schweren Rennunfall unterbricht Abarth seine Fahrerkarriere
1947: Im slowenischen Llubljana baut Abarth Autos auf Kohlegasbetrieb um, um nun eine Tätigkeit als Rennleiter beim Turiner Sportwagenhersteller Cisitalia anzunehmen. Dort arbeitet er mit Porsche und Grand-Prix-Fahrer Tazio Nuvolari zusammen, der zwei Jahre später unter Abarth-Logo startet
1949: Carlo Abarth gründet zusammen mit Armando Scagliarini in Bologna die Firma Abarth & C. Der Firmensitz wird wenige Wochen später nach Turin verlegt. Firmenlogo ist der Skorpion, da Abarth unter diesem Sternzeichen geboren wurde. Als erste Rennwagen fungieren umgerüstete Cisitalia-Modelle. Am 8. Mai erzielt Guido Scagliarini, Sohn des Abarth-Kompagnons, den ersten Rennsieg für Abarth. Abarth heiratet zum zweiten Mal, diesmal Nadina Abarth-Žerjav, ab 1966 lebt er getrennt von seiner Frau
1950: Der Abarth 204A auf Basis eines Cisitalia 202 debütiert
1951: Ausgestattet mit einer Vignale-Karosserie mutiert ein vormaliger Cisitalia Sportwagen zum Abarth 205A
1953: Auch Ferrari-Sportwagen werden jetzt von Abarth modifiziert
1954: Nun zählen auch Alfa-Romeo-Modelle zu den Sportwagen, die Abarth als Basis für seine eigenen Kreationen nutzt. Abarth produziert in diesem Jahr 54.000 Auspuffanlagen, die sein Geschäft zu wesentlichen Teilen finanzieren. Die Karossiers Bertone, Pininfarina, Ghia, Michelotti, Zagato und Boano kleiden die Abarth-Sportwagen ein
1956: Ein Abarth 750 auf Basis des Fiat 600 erzielt unter Domenico Orgna bei der Mille Miglia einen Klassensieg. Zagato karossiert den Abarth 750 GT mit Coupé- und Cabrio-Karosserie. Mit einem Abarth 750 Bertone werden Geschwindigkeits-Weltrekorde über 10.000 km, 72 Stunden, 24 Stunden und 12 Stunden erzielt
1957: Ein von Bertone designter Abarth 750 erzielt Tempo-Weltrekorde über 24 Stunden, 48 Stunden und 10.000 Kilometer. Der frisch vorgestellte Fiat 500 Nuova bietet die Basis für zahllose Abarth-Derivate
1958: Mit einem Abarth 500 Record Monoposto (auf Basis Fiat 500) werden in Monza ein halbes Dutzend Geschwindigkeitsrekorde erzielt. Fiat wird offizieller Kooperationspartner von Abarth und bezahlt Abarth für jeden Rennsieg und erfolgreiche Rekordfahrten Prämien. Bis 1971 erzielt Abarth über 10.000 Rennsiege, darunter auch Langstrecken-Weltmeisterschaften und Berg-Europameistertitel. Abarth setzt in seinem Fahrzeugportfolio neben Fiat weiterhin auf Simca, Alfa oder Porsche
1959: Mit dem Carrera GTL kommt ein neuer Porsche 356 ins Abarth Portfolio
1960: Die Rennsportversion Abarth 850 TC auf Basis Fiat 600 geht an den Start
1961: Neu ist die Serienversion des Abarth 850 TC auf Basis Fiat 600 mit zwei 0,8-Liter-Vierzylinder-Motorisierungen
1962: Als leistungsgestärkter Abarth 1000 wird der kleine Fiat 600 bis zu 160 km/h schnell, ein Tempo, das sonst nur Oberklasse-Limousinen wie der Opel Kapitän oder Fiat 2300 erreichen. Abarth nutzt zudem weiterhin verschiedene Simca-Modelle als Basisfahrzeug. Jährlich werden über 250.000 Abarth-Auspuffanlagen gefertigt, hinzu kommen verschiedene Tuning-Bauteile wie Doppelvergaseranlagen. Dazu beschäftigt Abarth 375 Mitarbeiter
1963: Das nur 740 Kilogramm wiegende Sportcoupé Abarth Simca 2000 GT auf technischer Basis des Simca 1000 erreicht mit einem 204-PS-Motor Tempo 240 und damit Geschwindigkeitsbereiche, in denen sonst allenfalls Ferrari V12 oder Maserati unterwegs sind. Carlo Abarth erzielt am Lenkrad eines Fiat Abarth 2300 S Coupé drei Weltrekorde, darunter 10.000 Kilometer mit einem Schnitt von 180,778 km/h
1964: Erich Bitter wird deutscher Generalimporteur für Abarth. Beim Rennen in Aspern (Österreich) legt ein Abarth 2000 schnellere Rundenzeiten vor als der favorisierte Ferrari 250 GTO. Carlo Abarth lernt seine dritte Ehefrau Anneliese Abarth kennen, die er 1979, kurz vor seinem Tod, heiratet
1966: Der Abarth OT 2000 auf Basis Fiat 850 Coupé mit 185 PS starkem Vierzylinder (zum Vergleich: das Fiat 850 Coupé leistet nur 47 PS) ist 240 km/h schnell (Fiat 850 Coupé: 145 km/h). Erfolgreiche Weltrekordfahrt mit einem 216 PS starken Formel-2-Monoposto aus einer Kooperation zwischen Abarth und BMW. In Monza erzielt Abarth zwischen 1956 und 1966 insgesamt 113 Geschwindigkeitsrekorde in verschiedenen Klassen
1967: Das Abarth 595/695 Programm auf Basis des Fiat 500 wird ausgebaut auf zwölf Varianten unterschiedlicher Motorisierung und Spezifikation. Nicht umgesetzt werden die weit vorangetriebenen Formel-1-Pläne von Abarth. Der Sportwagen Abarth Scorpione 1300 SS erhält das Design-Prädikat „Alta Moda Sportiva“
1970: Und wieder ist der schnellste Fiat 600 ein Abarth, in diesem Fall der Abarth 1000 Gr2 mit 100 PS bei 8.200/min
1971: Neu ist der Markenpokal Abarth Formula Italia. Am 15. Oktober gibt Fiat die Übernahme von Abarth bekannt. Carlo Abarth bleibt als Berater aktiv, verlegt seinen Wohnsitz allerdings zurück nach Wien. Bis 1971 erzielen Abarth-Modelle jährlich bis zu 600 Renn- und Klassensiege. Der extravagante Frontantriebs-Kleinwagen Autobianchi A 112 (später Lancia A 112) erhält eine 58 PS starke Spitzenversion mit Abarth-Schriftzug
1972: Der Autobianchi A112 Abarth 58 HP wird bei der italienischen Polizia Municipale als Einsatzfahrzeug verwendet
1976: Die Motorsportabteilungen von Fiat und Lancia werden zusammengelegt und damit ist die Konkurrenz von Fiat 124 Spider Abarth und Lancia Stratos beendet. Gründung der Renndivision Abarth Corse unter der Leitung von Aurelio Lampredi. Entwicklung des SE030 auf Basis des Fiat 131 mit dem Motor des 130 für den Giro d’Italia und des Typs SE031 Fiat 131 Rally Abarth für den Rallye-Einsatz. Außerdem Konstruktion des SE037 Lancia Rally auf Basis Lancia Montecarlo und des SE038 Lancia Delta S4 für den Rallyeeinsatz. In Serie geht später der Lancia Delta Integrale als 8V, 16V und Evo
1977: In den Jahren 1977, 1978 und 1980 gewinnt Fiat mit dem 131 Abarth die Rallye-WM in der Markenwertung. Walter Röhrl wird 1980 Fahrer-Weltmeister
1979: Abarth präsentiert Monoposto-Rennwagen für die Formula Fiat Abarth. Am 24. Oktober stirbt Carlo Abarth in Wien an den Folgen einer schweren Erkrankung. Anneliese Abarth gründet die „Carlo Abarth Foundation“ zur Erinnerung an ihren Mann
1981: Als sportlichster Fiat Ritmo wird der Abarth 125 TC mit 125 PS Leistung eingeführt
1993: Die Rennserie Abarth-Cinquecento-Trofeo startet mit modifizierten Fiat Cinquecento
2001: Fiat revitalisiert die Marke Abarth mit den Modellen Fiat Abarth Punto 1.8 16 V und Fiat Abarth Stilo
2007: Am 1. Februar erfolgt der Relaunch von Abarth als eigenständiger Marke im Portfolio von Fiat Group Automobiles, ab 2015 als Bestandteil von FCA Fiat Chrysler Automobiles. Erstes Modell der neuen Marke ist 2007 der Abarth Grande Punto
2008: Auf dem Genfer Salon debütiert der Abarth 500 auf Basis des im Vorjahr eingeführten Fiat 500 im Retrodesign
2016: Auf Basis des Fiat 124 Spider wird eine Abarth-Version lanciert, die auch als motorsportliches Wettbewerbsmodell Erfolge feiert
2019: 70 Jahre Abarth wird mit einer großen Sonderausstellung auf dem Genfer Automobilsalon gefeiert. Hinzu kommen die Abarth-Jubiläumstypen Abarth 595 esseesse, inspiriert vom Tuning Kit der sechziger Jahre und der auf 124 Einheiten limitierte Abarth 124 Rally Tribute
2021: Abarth wird Bestandteil des Stellantis-Konzerns
2022: Allmählich wird die Marke Abarth vollelektrisch, parallel zum Abarth 595/95 startet der Abarth 500e/500e Cabriolet mit Elektromotor (114 kW/155 PS). In Brasilien werden die sportlichen Typen Abarth Pulse und Abarth Pulse aufgelegt
2023: Weltweit hat Abarth 13.300 Fahrzeuge verkauft und liegt damit im globalen Ranking der größten Marken auf Platz 125 direkt hinter Bentley und Ferrari
2024: In der Farbe Hypnotic Purple wird die Edition Abarth 600e Scorpionissima aufgelegt, dies in einer Stückzahl von 1949 Exemplaren – eine Referenz an das Gründungsjahr der Marke. Im Heritage Hub in Turin, dem Museum der Stellantis Gruppe für historische Fahrzeuge der italienischen Marken, wird der 75. Geburtstag von Abarth mit einer Sonderausstellung gefeiert. Auch das Sondermodell Abarth 695 75° Anniversario würdigt in einer Auflage von 1.368 Einheiten (Referenz an den Hubraum) das Jubiläum. Der Benziner sprintet in 6,7 Sekunden auf 100 km/h, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 225 km/h. Für einen markanten Sound sorgt die Abgasanlage „Record Monza“
Abarth Typenchronologie:
Ab 1950 Abarth 204 A/205 A mit 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner (61 kW/83 PS)
Ab 1952 Abarth 1500 mit 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (55 kW/75 PS)
Ab 1953 Abarth 1100 Ghia mit 1,1-Liter-Vierzylinder-Benziner (47 kW/64 PS)
Ab 1953 Abarth Ferrari 166 MM Special mit 1,5-Liter-Benziner (103 kW/140 PS)
1954 Abarth Renault Frégate Boano als erster Renault mit Abarth-Technik in den Formen eines zweitürigen Coupés
Ab 1954 Abarth 1900 Ghia auf Basis Alfa 1900 mit 1,9-Liter-Vierzylinder-Benziner (100 kW/135 PS)
Ab 1955 Abarth Alfa Sport 750 mit 1,5-Liter-Vierzylinder-Benziner (107 kW/145 PS)
Ab 1955 Abarth 207 A Michelotti (später auch 208 A/209 A) mit 1,1-Liter-Vierzylinder-Benziner (49 kW/66 PS)
Ab 1955 Abarth 600/750 auf Basis Fiat 600 mit 0,6-Liter-Vierzylinder-Benziner (30-35kW/41,5-47 PS)
Ab 1955/56 Abarth 210 A/215 A/216 A Bertone auf Basis Fiat 600 mit 0,6-Liter-Vierzylinder-Benziner (24-30 kW/32-41,5 PS)
Ab 1957 Abarth 750 Spider Zagato mit 0,8-Liter-Vierzylinder-Benziner (32 kW/43 PS)
Ab 1957 Abarth 500 auf Basis des Fiat 500 mit 0,5-Liter-Zweizylinder-Benziner (15 kW/21,5 PS)
Ab 1957 Abarth 750 GT Bialbero mit 0,8-Liter-Vierzylinder-Benziner (42 kW/57 PS)
Ab 1958 Abarth Alfa 1000 Scaglione mit 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (65 kW/88 PS)
Ab 1959 Abarth Porsche Carrera GTL mit 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner (85 kW/115 PS bzw. 99 kW/135 PS)
Ab 1959 Abarth 850 Scorpione & Riviera Michelotti mit 0,8-Liter-Vierzylinder-Benziner (38-40 kW/52-55 PS)
Ab 1959 Abarth 1600 Spider & Coupé mit 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner (70 kW/95 PS)
Ab 1959 Abarth 2200 Michelotti Spider & Coupé mit 2,2-Liter-Benziner (99 kW/135 PS)
Ab 1960 Abarth 1000 GT Bialbero mit 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (55 kW/75 PS)
Ab 1960 Abarth Mono 1000 mit 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (44 kW/60 PS)
Ab 1961 Abarth 850 TC auf Basis Fiat 600 mit 0,8-Liter-Vierzylinder-Benziner (38-42 kW/52-57 PS)
Ab 1962 Abarth Simca 1300 GT auf technischer Basis des Simca 1000 mit 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (92 kW/125 PS)
Ab 1963 Abarth Simca 1150 auf Basis der Simca-1000-Limousine mit 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner (40 kW/55 PS)
Ab 1963 Abarth Simca 2000 GT auf technischer Basis des Simca 1000 mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (150 kW/204 PS)
Ab 1963 Abarth 1000 Bialbero mit 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (76 kW/104 PS)
Ab 1963 Abarth 850 Nürburgring/Abarth 1000 auf Basis Fiat 600 mit 0,8-Liter- bzw. 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (40 kW bzw. 44 kW/55 PS bzw.60 PS)
Ab 1963 Abarth 850 TC/Abarth 1000 Corsa auf Basis Fiat 600 mit 0,8-Liter- bzw. 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (51 kW bzw 57 kW/70 PS bzw.78 PS)
Ab 1963 Abarth 595 auf Basis des Fiat 500 mit 0,6-Liter-Zweizylinder-Benziner (20 kW/27 PS)
Ab 1964 Abarth Simca 1300 auf Basis der Simca-1000-Limousine mit 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (63 kW/85 PS)
Ab 1964 Abarth 595 SS auf Basis des Fiat 500 mit 0,6-Liter-Zweizylinder-Benziner (24 kW/32 PS)
Ab 1964 Abarth 695 SS auf Basis des Fiat 500 mit 0,7-Liter-Zweizylinder-Benziner (30 kW/38 PS)
Ab 1964 Abarth 1000 Pininfarina mit 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (40 kW/54 PS)
Ab 1964 Abarth OT 850 bzw. 1000 auf Basis Fiat 850 mit 0,9-Liter- bzw. 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (31 kW/42 PS/40 kW/54 PS)
Ab 1965 Abarth 595/695 Assetto Corsa auf Basis des Fiat 500 mit 0,6/0,7-Liter-Zweizylinder-Benziner (25 kW/34 PS/28 kW/38 PS)
Ab 1965 Abarth 850 TC/Abarth 1000 Corsa auf Basis Fiat 600 mit 0,8-Liter- bzw. 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (55 kW/75 PS bzw 63 kW/85 PS)
Ab 1965 Abarth OTR 1000 Coupé/Spider auf Basis Fiat 850 Coupé/Spider mit 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (46 kW/62 PS)
Ab 1966 Abarth OT 1300 auf Basis Fiat 850 Coupé mit 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (55 kW/75 PS)
Ab 1966 Abarth OT 2000 auf Basis Fiat 850 Coupé mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (136 kW/185 PS)
Ab 1968 Abarth 1000 Gr 5 auf Basis Fiat 600 mit 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (70 kW/95 PS)
Ab 1968 Abarth Scorpione (Design Pio Manzu) mit 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner (44 kW/60 PS) bzw. mit 1,3-Liter-Vierzylinder-Benziner (55 kW/75 PS)
Ab 1969 Abarth 2000 Pininfarina mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (162 kW/220 PS)
Ab 1969 Abarth 1600 Giugiaro mit 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner (107 kW/145 PS)
Ab 1970 Abarth 850 TC/Abarth 1000 Gr2 auf Basis Fiat 600 mit 0,8-Liter- bzw. 1,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (57 kW/78 PS bzw. 74 kW/100 PS)
Ab 1971 Autobianchi A 112 (später Lancia A 112) mit 1,0-Liter- bzw. 1,05-Liter-Vierzylinder-Benziner (43 kW/58 PS bzw. 51 kW/70 PS)
Ab 1972 Abarth 124 Spider Rally auf Basis Fiat 124 Spider mit 1,8-Liter-Vierzylinder-Benziner (94 kW/128 PS bzw. 154 kW/210 PS)
Ab 1974 Fiat Abarth X1/9 auf Basis Fiat X 1/9 mit 1,8-Liter-Vierzylinder-Benziner (154 kW/210 PS)
Ab 1976 Fiat Abarth 131 Rally mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (103 kW/140 PS, später auch 85 kW/115 PS bzw. im Rallyesport 170 kW/230 PS)
Ab 1977 Autobianchi A 112 Abarth Trofeo mit 1,05-Liter-Vierzylinder-Benziner (51 kW/70 PS)
Ab 1981 Fiat Ritmo Abarth 125 TC bzw. 130 TC mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (92 kW/125 PS bzw. 96 kW/130 PS)
Ab 1993 Fiat Abarth Cinquecento Trofeo mit 1,1-Liter-Vierzylinder-Benziner (63 kW/85 PS)
Ab 1999 Fiat Abarth Seicento Trofeo mit 1,1-Liter-Vierzylinder-Benziner (79 kW/108 PS)
Ab 2001 Fiat Abarth Punto mit 1,8-Liter-Vierzylinder-Benziner (96 kW/130 PS)
Ab 2001 Fiat Abarth Stilo mit 2,4-Liter-Fünfzylinder-Benziner (125 kW/170 PS)
Ab 2002 Fiat Abarth Punto Super 1600 mit 1,6-Liter-Vierzylinder-Benziner (158 kW/215 PS)
Ab 2005 Fiat Abarth Panda Trofeo mit 1,2-Liter-Vierzylinder-Benziner (96 kW/130 PS)
Ab 2007 Abarth Grande Punto S 2000 auf Basis Fiat Punto mit 2,0-Liter-Vierzylinder-Benziner (199 kW/270 PS)
Ab 2007 Abarth Grande Punto auf Basis Fiat Punto mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (114 kW/155 PS bzw. 132 kW/180 PS)
Ab 2008 Abarth 500 mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (99 kW/135 PS bzw. 118 kW/160 PS)
Ab 2010 Abarth Punto Evo mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (120 kW/163 PS bzw. 118 kW/160 PS)
Ab 2010 Abarth 500 Cabriolet mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (99 kW/135 PS bzw. 118 kW/160 PS)
Ab 2010 Abarth 695 Tributo Ferrari mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (132 kW/180 PS), ab 2013 mit identischer Leistung als Abarth 695 Edizione Maserati
Ab 2012 Abarth Punto Supersport mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (132 kW/180 PS)
Ab 2014 Abarth 695 Biposto mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (140 kW/190 PS)
Ab 2016 Abarth 124 Spider auf Basis Fiat 124 mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (125 kW/170 PS)
Ab 2018 Abarth 124 GT auf Basis Fiat 124 mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (125 kW/170 PS)
Ab 2018 Abarth 595/595 Cabriolet/695 mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (107 kW/145 PS bzw. 118 kW/160 PS bzw. 121 PS/165 kW bzw. 132 kW/180 PS)
Ab 2023 Abarth 500e/500e Cabriolet mit Elektromotor (114 kW/155 PS)
Ab 2024 Abarth 695 75° Anniversario mit 1,4-Liter-Vierzylinder-Benziner (132 kW/180 PS)
Ab 2024 Abarth 600e Scorpionissima mit Elektromotor (140 kW/177 PS)