Bonhams Auction: 2007 Koenigsegg CCGT GT1 Competition Coupé für 3,8 Millionen verkauft
Lesezeit 3 Min. An der Bonhams Auktion „Goodwood Festival of Speed“ vom 14. Juli 2023 in Chichester wurde ein Koenigsegg CCGT GT1 Competition Coupé versteigert. Eine wahre Rarität, nur ein einziges Exemplar wurde gebaut.
Die schwedische Firma Koenigsegg, gegründet 1994 von Christian von Koenigsegg, konnte sich trotz anfänglicher Herausforderungen als führender Supersportwagenhersteller etablieren. Das Unternehmen, das ursprünglich aus Christian und einigen Helfern bestand, verfügt heute über eine eigene Forschungs- und Entwicklungsabteilung und hat ihren Sitz auf einem ehemaligen Kampfjet-Gelände, das ideal für Hochgeschwindigkeitstests ist.
Vorläufer CCR mit Guinness-Weltrekord
Der Serienstart bei Koenigsegg begann 2002 mit dem Modell CC8S und im Jahr 2004 brachte das Unternehmen in Zusammenarbeit mit Eker Design den CCR heraus, der den Guinness-Weltrekord für das schnellste Serien-Straßenfahrzeug brach. Der Rekord wurde bis dahin vom McLaren F1 gehalten.
CCXR mit 1.018 PS
Im Jahr 2006 setzte ein Koenigsegg CCX einen neuen Rundenrekord in einer BBC-Fernsehsendung und 2007 stellte Koenigsegg den CCXR vor, eine 1.018 PS starke Version des CCX, die mit E85 betrieben werden kann, was ihn zum ersten „grünen“ Supersportwagen der Welt machte.
24-Stunden-Rennen von Le Mans
2007 präsentierte das Unternehmen den CCGT für die Teilnahme an der 24-Stunden-Rennserie von Le Mans. Der CCGT, der unter anderem auf dem Koenigsegg CCR und Elementen des CCX-Modells basiert, wog weniger als 1.000 kg, erzeugte über 600 kg Abtrieb und verfügte über 600 PS aus seinem 5,0-Liter-V8-Saugmotor. Er wurde von einem Spezialistenteam unter der Leitung von Dag Bölenius zwischen 2003 und 2007 entwickelt und gebaut.
Gebaut für die GT1-Klasse
Das Team stellte sicher, dass das Auto die Vorschriften für eine der interessantesten Rennkategorien der damaligen Zeit erfüllte: die GT1-Klasse. Das Reglement besagte, dass das Auto nicht breiter als 2 Meter sein durfte und dass das Cockpit mindestens 70 % der Breite des Autos betragen musste. Das Ergebnis war einer der aufregendsten Königseggs, der je gebaut wurde.
Sequentielles Magnesium-Getriebe
Die Kraft gelangt über eine AP-Racing-Doppelscheibenkupplung und ein sequentielles Magnesium-Getriebe von Koenigsegg/Cima an die Hinterräder. Zu den weiteren Ausstattungshighlights zählt eine Doppelquerlenker-Aufhängung, gas-hydraulische Stoßdämpfer mit Schubstangenantrieb, ein pneumatisches Boxenstopp-Hubsystem, eine Zahnstangenlenkung und 362-mm-Scheibenbremsen aus Karbon, die von Sechs-Kolben-Monobloc-Bremssätteln aus Leichtmetall gehalten werden.
Kohlefaser-Kevlar-Karosserie
Das Kohlefaser-Waben-Chassis wird von einer zweisitzigen Kohlefaser-Kevlar-Karosserie gekrönt, die einen homologierten Überrollkäfig von Koenigsegg-ME-Racing enthält. Ursprünglich war ein konventioneller Schalthebel verbaut, doch jetzt wird das sequenzielle Getriebe über Schaltwippen am Lenkrad bedient.
Das neue GT1-Reglement änderte alles
Unter der sorgfältigen Aufsicht von Dag Bölenius wurde das Auto zwischen 2003 und 2007 von einem Spezialistenteam entwickelt und von Hand gebaut, bevor 2008 eine Reihe von Testfahrten auf der Rennstrecke von Knutstorp mit dem legendären Testfahrer und Supercar-Ingenieur Loris Bicocchi am Steuer durchgeführt wurde. Doch nur zwei Monate nachdem Koenigsegg mit den ersten Testfahrten begonnen hatte, änderten der ACO und die FIA das Reglement für die GT1-Klasse. Karbon-Monocoques waren nicht mehr erlaubt, und die Mindestproduktionszahlen stiegen von insgesamt 20 Autos über mehrere Jahre auf 350 Autos pro Jahr. Damit endete der Traum vom Rennen in der GT1-Klasse, nachdem nur ein einziger CCGT fertiggestellt worden war, was die Einzigartigkeit dieses außergewöhnlichen Rennwagens garantierte.
Nur ein Vorbesitzer und praktisch neu
Nach dem Ende der GT1-Rennambitionen von Koenigsegg wurde der CCGT von dem damals größten Anteilseigner von Koenigsegg Automotive, dem ehemaligen Weltmeister der Offshore-Klasse 1 und Eigentümer von Eker Design und dem Hersteller von Hochleistungsbooten Hydrolift, Bård Eker, erworben und ist seitdem in seinem Besitz geblieben. Abgesehen von gelegentlichen Ausstellungs- und Vorführfahrten wurde der Wagen in einem temperaturkontrollierten, trockenen und dunklen Raum gelagert und nur zweimal im Jahr einer Motorwartung unterzogen. Der Wagen ist also praktisch neu und fährt immer noch auf denselben Slicks, mit denen er ursprünglich ausgestattet war.