Die fünf stärksten Serienmotorräder 2022
BMW, Yamaha, Suzuki? Von wegen. In den Top 5 der aktuell stärksten Serienmotorräder fallen ganz andere und teilweise sogar recht exotische Markennamen.
SP-X/Köln. Es ist noch nicht lange her, da waren 200 PS ein üppiges Leistungsformat für sportliche Autos. Mittlerweile sind einige zusätzliche Pferdestärken nötig, wenn man in der Oberliga der stärksten Motorräder mitspielen will. Die heißesten der heißen Einspurfeger bieten sogar deutlich weniger Kilogramm im Vergleich zur PS-Zahl, weshalb in diesem Segment intelligente Regelelektronik unverzichtbar geworden ist. In den Top 5 dominieren Modelle einer Nation.
Platz 5 – MV Agusta Brutale 1000 RS
Bei der MV Agusta Brutale 1000 RS bleibt auch 2022 der Modellname Programm. Der muskelbepackte Klassiker der italienischen Kultmarke bietet stolze 153 kW/208 PS, die ein Einliter-Reihenvierzylinder entfesselt. Die geballte Kraft dürfte nicht nur den 200er-Hinterreifen mächtig unter Druck setzen, sondern außerdem beim Fahrer für lange Arme und zudem Stiernackenmuskeln sorgen, denn auf der Brutale ist man dank fehlender Verkleidung dem Sturm des Fahrtwindes schutzlos ausgesetzt. Mit fahrbereit 208 Kilogramm bietet das Flaggschiff von MV Agusta ein Leistungsgewicht von exakt einem Kilogramm pro PS. Entsprechend stürmt das Naked Bike in knapp 8 Sekunden auf 200 km/h, maximal sollen über 300 km/h möglich sein. Rund 25.000 Euro kostet der Spaß.
Platz 4 – Ducati Panigale V4
159 kW/216 PS heißt die stolze Leistungsansage des sportlichsten Modells aus dem Hause Ducati. Der rote Renner bringt fahrfertig 199 Kilogramm auf die Waage, womit das Leistungsgewicht auf 0,92 Kilogramm pro PS sinkt. Damit das extrastarke Leichtgewicht am Boden bleibt, hat Ducati ein ausgeklügeltes Aerodynamiksystem entwickelt. Auch hier sind über 300 km/h möglich. Allerdings macht Ducati offiziell keine Angaben zur Höchstgeschwindigkeit, der digitale Tacho zeigt übrigens jenseits von 299 km/h nur noch Striche an. Das mehr geht, zeigt ein Youtube-Video, in dem eine V4S mit Akrapovic-Auspuffanlage und entsperrter Tachoanzeige 329 km/h erreicht. Die Preise für die Baureihe starten bei 23.000 Euro.
Platz 3 – Aprilia RSV4 1100
Aprilias RSV4 1100 bewegt sich bei Preis, Leistung und Gewicht auf nahezu gleichem Niveau wie die Panigale V4. Genau genommen treffen hier 202 Kilogramm auf 160 kW/217 PS, was einem Leistungsgewicht von 0,93 kg/PS entspricht. 305 km/h soll der mindestens 21.690 Euro teure Supersportler damit erreichen.
Platz 2 – Honda CBR 1000 RR-R Fireblade
In die Phalanx italienischer Heißsporne hat es ein waschechter Japaner geschafft: Hondas Neuauflage der legendären Fireblade fährt mit 160 kW/218 PS auf Platz 2 vor. Damit erreicht die Nippon-Rakete ein Leistungsgewicht von 0,92, was dem Niveau der Panigale V4 entspricht. Auch hier sind locker mehr als 300 km/h möglich, was Youtube-Videos belegen. Offiziell setzt Honda das Limit bei 299 km/h. Ab dieser Marke sind die Gänge 5 und 6 entsprechend drehzahlbegrenzt.
Platz 1 – Bimota Tesi H2
Japanisch oder italienisch? Bei der Bimota Tesi H2 könnte man sich über die Herkunft streiten. Ziemlich eindeutig belegt sie mit 170 kW/231 PS dafür Platz 1 in diesem Ranking. Möglich macht den PS-Reigen ein Motor des japanischen Herstellers Kawasaki, der 2019 bei Bimota eingestiegen ist. Den potenten Kompressor-Vierzylinder haben die Italiener in etwas eigenwilliger Weise verpackt und das Bike zudem noch mit einem sehr speziellen Fahrwerk ausgestattet. Die Couture à la Bimota hat einen stolzen Preis von 64.000 Euro. Trotz der höchsten Leistung bietet die Tesi mit 1.01 kg/PS das schlechteste Leistungsgewicht, da hier 231 PS auf 234 Kilogramm treffen. Dem wilden Treiben wird das kein Abbruch tun, denn deutlich über 300 km/h wären auch hier gewiss kein Problem, wäre das Limit nicht ebenfalls auf 299 gesetzt.