120 Jahre Cadillac
Chromglitzernde Giganten mit Fullsize-V8, so avancierte Cadillac zur bevorzugten Marke amerikanischer Präsidenten und vieler Popstars – und zur Zielscheibe von Autohassern. Fast vergessen sind dabei Geniestreiche, mit denen Cadillac 1902 aus einer gescheiterten Ford-Fabrik hervorging und zum „Standard of the World“ aufstieg.
SP-X/Köln. Für SUV-Hasser verkörpert der aktuelle Cadillac Escalade pure Provokation, dieser in Vollfettstufe 5,77 Meter lange Allradler mit durstigem 6,2-Liter-V8-Verbrenner. Tatsächlich gehören Pomp und Putz schon seit 120 Jahren zur zweitältesten heute noch existierenden US-Marke, schließlich sollten luxuriöse Cadillac von Beginn an den „American Dream“ auf die Räder bringen. Wohlstand und Fortschritt werden seitdem speziell bei ikonischen Modellen wie Eldorado, Fleetwood, Series 62 oder eben Escalade visualisiert durch Design-Exzesse und Pionierleistungen im XXL-Format. So gelang es Cadillac, 1930 in der Weltwirtschaftskrise gigantische 16-Zylinder-Limousinen zu verkaufen, während Rolls-Royce mit kleinen Sechszylindern darbte.

Staatskarosse für amerikanische Präsidenten
Kein Wunder, dass Cadillac seit 1913 Staatskarossen für amerikanische Präsidenten bereitstellt und Megastars der Popkultur die schrille Synthese zwischen technischen Finessen und schrägen Formen goutieren – allen voran Elvis Presley mit über 100 Chrom-Kreuzern. Was haben sie bei Cadillac nicht alles erfunden: Das erste Designcenter der Welt als Wiege der schärfsten Flossen (1948), sexistische Stoßstangenhörner („Dagmars“, ab 1953) oder 1968 die 6,73 Meter messende Series 75. Dazu Geniestreiche wie Vollautomatik (1940), Klimaautomatik (1964) oder Infrarot-Nachtsicht (1999). Trotzdem: Der etablierte globale Geldadel bevorzugt bis heute europäische Prestigemarken, die amerikanische Aura von Cadillac polarisiert eben.

Cadillac ist heute nur noch 33 Ländern präsent
Heute werden Cadillac in nur noch 33 Ländern der Erde verkauft, vielleicht ein Viertel der Absatzmärkte europäischer oder asiatischer Premiummarken. Trotzdem begeistern sich jährlich immer noch rund 400.000, vorzugsweise amerikanische und chinesische Käufer für den opulenten Glamour und die technologische Genialität der Luxuskarossen aus Detroit – Cadillac ist übrigens nach dem französischen Gründer dieser ersten US-Automobilkapitale benannt. In Detroit ging Cadillac im Jahr 1902 aus den Überresten eines durch Autopionier Henry Ford gegründeten – und rasch gescheiterten Unternehmens hervor.

Neustart mit dem Ingenieur Henry M. Leland
Statt diese Henry Ford Company damals einfach in Insolvenz gehen zu lassen, überzeugte ein umtriebiger Ingenieur namens Henry M. Leland zwei Investoren von den Perspektiven eines Neustarts unter Cadillac-Label. Tatsächlich gelang es Leland, die Marke Cadillac mit technisch revolutionären Modellen schnell im Club der Premiummarken zu verankern: Von den Cadillac Typen A bis T wurden in fünf Jahren fast 14.000 Einheiten verkauft.

Cadillac-Markencredo: „Standard of the World”
Als Cadillac 1909 in den General-Motors-Konzern (GM) integriert wurde, hatte die Marke bereits Benchmarks bei der Produktqualität von Serienfahrzeugen gesetzt, dazu zählte auch das erste Aftersales-Programm mit nach Qualitätsnormen gefertigten Ersatzteilen. „Standard of the World”, lautete das neue Cadillac-Markencredo, untermauert durch globale Meilensteine wie den elektrischen Anlasser und elektrische Fahrzeugbeleuchtung (1912) oder den ersten V8 in Volumenfertigung (1915 beim Cadillac Type 51).

Auch Al Capone fuhr Cadillac
Technologisch war Cadillac nun mindestens auf Augenhöhe mit Mercedes, Rolls-Royce und anderen europäischen Premiummarken – diesen in den Stückzahlen aber weit voraus. Cadillac parken seit Präsident Woodrow Wilson (1913) vor dem Weißen Haus, ab den 1920 vertrauen VIP ebenso wie das FBI oder legendäre Gangster á la Al Capone auf die mächtigen V8, 12– und 16-Zylinder, die natürlich auch in Hollywoodstreifen auf automobile Hauptrollen abonniert waren.

Viele Cadillac Besitzer mit berühmten Namen
In einem imaginären Concours der Stars & Cars würde Cadillac wahrscheinlich bis heute die Parade anführen, mit vielen hundert prominenten Namen von Marlene Dietrich über Gary Cooper, Frank Sinatra, Marylin Monroe, Jacqueline Kennedy,Johnny Cash, Jimi Hendrix bis hin zu Sharon Stone oder Placido Domingo. Daran änderten auch zeitweilige, extraordinäre US-Konkurrenten wie Auburn, Cord oder Duesenberg nichts, nur der 1917 in Detroit gegründeten und seit 1922 zu Ford gehörenden Marke Lincoln gelingen bis heute gelegentliche Achtungserfolge gegen Cadillac.

Konkurrent Lincoln ging 1922 in Insolvenz
Kaum bekannt ist übrigens, dass auch Lincoln seine Entstehung dem Cadillac-Gründer Henry M. Leland verdankt. Leland hatte seine Anteile an Cadillac zwar schon 1909 an GM veräußert, durfte aber noch bis 1917 als Manager aktiv bleiben. Dann gelang ihm der vermeintliche Coup, einen Rüstungsbetrieb namens Lincoln zu gründen. Nach Ende des Ersten Weltkriegs transformierte Leland die Marke Lincoln zum Premium-Autobauer und attackierte Cadillac. Das war der Anfang vom Ende, Lincoln ging 1922 in die Insolvenz und Henry Ford übernahm die Reste. Trotzdem: Fords Traum eines Triumphs über Cadillac und damit die Tilgung der 1902 erlittenen Schmach erfüllte sich nie. Immerhin darf Lincoln ebenfalls Autos an amerikanische Präsidenten liefern.

Weltweit älteste Designabteilung eines Autobauers
Flops leistete sich übrigens auch Cadillac. Immer dann, wenn die Eroberung neuer Märkte durch Badge-Engineering-Modelle im Mini-Format versucht wurde, verschmähten die Kunden die Entwürfe der sonst so mutigen – weltweit ältesten – Designabteilung eines Autobauers. Die Galerie des Scheiterns umfasst das Saab-9-3-Derivat Cadillac BLS (von 2005), Opel-Klone wie Catera von 1997 (alias Omega) und Cimarron von 1982 (alias Ascona bzw. GM J-Car), aber auch das 1989 bei Pininfarina in Turin/Italien produzierte Luxus-Cabriolet Allanté, das dafür durch technologische Finessen wie eine elektronische Traktionskontrolle auffiel. Letztlich reüssierte nicht einmal die 1905 vorgestellte Liliput-Limousine Cadillac Osceola, die 2,08 Meter (!) kurz war, aber mit 2,21 Meter Höhe an einen Wolkenkratzer erinnerte. Immerhin initiierte dieses Concept fünf Jahre später die global erste Großserienproduktion von Limousinen.

1948 folgten die von Flugzeugen adaptierten berühmten Heckflossen
Es war der legendäre Designer Harley Earl, der Cadillac ab 1927 als modischen Trendsetter etablierte. In den 1930ern kultivierte Cadillac Stromlinienformen, 1948 folgten die von Flugzeugen adaptierten Heckflossen. Als diese Ära 1959 mit dem Cadillac Eldorado ins Space-Age mündete, maßen die Flossen schon fast einen Meter in der Höhe, vor allem trug nun die ganze Autowelt Flossen, vom Ford Taunus 17 M, über den Fiat 1800 bis zum Mercedes 300 SE, vom Trabant bis zum japanischen Toyota Crown.
Cadillac Coupé Eldorado mit 8,2-Liter-V8
Auch das in den Swinging Sixties angesagte Trapezdesign erreichte seinen Zenit in Cadillac Modellen wie den Series 62 Sedans oder dem exaltierten Coupé Eldorado mit Frontantrieb und Hubraum-Rekord unter der Haube (8,2-Liter-V8 ab 1970).
Der Cadillac Seville antwortete auf die Ölkrise
Nach der ersten Ölkrise zeigte der Cadillac Seville ab 1975 erfolgreich, wie sich Amerikaner eine Mercedes-S-Klasse Made in USA vorstellen, während das elegante Eldorado Convertible bis 1976 durchhielt. Da waren die Verdeckträger der Konkurrenz bereits vorübergehend ausgestorben.
Zum 120. Markengeburtstag: Cadillacs vollelektrischer SUV Lyriq
Auf den SUV-Hype sprang Cadillac erst auf, als der Lincoln Navigator Flagge zeigte, dafür punktete der Escalade mit früher Hybridisierung. Den Weg in die Dekarbonisierung soll nun zum 120. Markengeburtstag das vollelektrische SUV Lyriq weisen – und dabei zugleich die Tesla-Jünger für die älteste amerikanische Luxus-Marke gewinnen.
Chronik Cadillac:
1902: Cadillac wird aus den Überresten der Henry Ford Company gegründet, ein nach dem Automobilpionier Henry Ford benanntes Unternehmen. Die Henry Ford Company existiert von 1901 bis 1902 und ist Fords zweites Autounternehmen nach der 1899 gegründeten Detroit Automobile Company. Beide Unternehmen scheitern an Streitigkeiten zwischen Ford und seinen Geldgebern. Der Ingenieur Henry M. Leland überzeugt die Investoren William Murphy und Lemuel Bowen, die Produktion fortzusetzen unter Verwendung eines von ihm entwickelten Einzylinders. Das seit 22. August 1902 als Cadillac Automobile Company firmierende Unternehmen ist benannt nach Antoine Laumet de La Mothe, sieur de Cadillac, Gründer der Stadt Detroit. Das erste Cadillac-Modell vom Typ A wird im September eingeführt
1903: Von den frühen Modellen Cadillac A, B, E, F, K, M, S und T werden bis 1908 insgesamt 13.981 Einheiten gebaut
1904: Das Cadillac Modell D debütiert mit 4,9-Liter-Vierzylinder-Motor und 30 PS Leistung
1905: Erstes Concept Car einer bis heute fortgeführten Galerie fahrfähiger Studien ist der kuriose zweisitzige Cadillac Osceola (2,08 Meter lang und 2,21 Meter hoch). Cadillac-Pionier Henry M. Leland nutzt das Fahrzeug als Privatauto. Diese erste Cadillac Limousine mit geschlossener Karosserie initiiert fünf Jahre später die Produktion von Cadillac-Modellen mit geschlossener Kabine
1906: Mit 2,79 Meter Länge ist das Cadillac Model K das bis heute kompakteste Serienmodell der Marke
1907: Präzisionsgefertigte, auf Lager liegende Ersatzteile setzen branchenweit Maßstäbe und Cadillac gewinnt den Ruf eines Qualitätsherstellers
1909: Cadillac wird in den General-Motors-Konzern integriert, als Leland seine Anteile für 4,5 Millionen US-Dollar verkauft, allerdings managt Leland die Marke noch bis 1917
1910: Der Cadillac Modell 30 wird präsentiert mit magnetischer Zündung und Delco-Unterbrecher-Spulenzündung
1911: Erstmals werden über 10.000 Cadillac in einem Jahr gebaut
1912: Das Modell 30 erhält als weltweit erstes Serienfahrzeug einen elektrischen Anlasser inklusive elektrischer Beleuchtung
1913: Woodrow Wilson, 28. Präsident der USA und Initiator des Slogans „America First“, begründet die Tradition US-amerikanischer Präsidenten, bei offiziellen Anlässen mit einem Cadillac vorzufahren. Später avanciert die Premiummarke Lincoln zum Cadillac-Konkurrenten, aber die meisten Präsidenten wie Dwight. D. Eisenhower, John F. Kennedy, Lyndon B. Johnson, Ronald Reagan, Bill Clinton, George W. Bush, Barack Obama und Donald Trump nutzen weiterhin Cadillac-Repräsentationslimousinen
1915: Als weltweit erstes Automobil geht der Cadillac Typ 51 mit V8-Motor (5,1 Liter Hubraum und 70 PS Leistung) in Serienproduktion
1917: Die Marke Lincoln wird von Henry M. Leland als Rüstungsbetrieb gegründet. Nach Ende des ersten Weltkriegs gelingt Lincoln die Transformation zum Premium-Automobilhersteller, dies als Rivale zu Cadillac. Als Lincoln 1922 insolvent wird, kauft Henry Ford das Unternehmen und etabliert die Firma als härtesten amerikanischen Konkurrenten gegenüber Cadillac. Cadillac-Gründer Leland darf Lincoln kurze Zeit weiterführen, ehe er durch Ford-Manager ersetzt wird
1927: Als erster Hersteller richtet Cadillac ein Designstudio ein, geführt durch Harley Earl
1929: Erste Cadillac-Fahrzeuge mit Synchrongetriebe. Der legendäre Gangster Al Capone vertraut auf eine 1929er-Cadillac-Limousine als Fluchtfahrzeug
1930: Cadillac produziert mit dem Series 452 das global erste Serienfahrzeug mit V16-Maschine (7,4 Liter Hubraum, 160 PS). Bereits im ersten Jahr werden trotz der Weltwirtschaftskrise 3.250 V16-Fahrzeuge verkauft, hinzu kommen 5.725 Zwölfzylinder
1931: Eine dauerhafte Zusammenarbeit mit dem italienischen Karossier Pininfarina beginnt mit dem Debüt des Cadillac Spider Serie 452 V16
1933: Das stromlinienförmige Cadillac Aerodynamic Coupé debütiert bei der Weltausstellung in Chicago und beflügelt den Stromlinientrend
1935: Die Film-Diva Marlene Dietrich tourt in einem Cadillac Town Car mit 16V-Motor durch Europa
1941: Als weltweit zweiter Hersteller (nach Oldsmobile) führt Cadillac ein vollautomatisches Getriebe mit Hydraulik-Kupplung und Viergang-Planetengetriebe ein. Mit 66.130 verkauften V8-Pkw in einem Jahr erzielt Cadillac einen neuen Bestwert in der Markengeschichte
1948: Beginn der Designära mit Heckflossen durch den von Harley Earl gestalteten Cadillac Sixty Special
1949: Der millionste Cadillac (ein Coupé De Ville) rollt am 25. November vom Band, bis zur zweiten Million dauert es jetzt nur noch neun Jahre. Eine neue moderne V8-Generation (5,4 Liter Hubraum, 160 PS) geht in Serie
1950: Mit dem Coupé De Ville, in fast serienmäßiger Ausführung, startet Cadillac erstmals bei den 24 Stunden von Le Mans und belegt auf Anhieb Platz zehn. Für das Concept Car Debutante auf Basis des Series 62 Convertible Coupé müssen 187 somalische Leoparden sterben; die Felle drapieren das Interieur
1952: Zum 50-jährigen Unternehmensjubiläum debütiert der Cadillac Eldorado
1953: Cadillac bietet Air Conditioning an, schon neun Jahre später werden rund 60 Prozent aller Fahrzeuge mit Klimaanlage ausgeliefert. Die „Dagmars“ (in Anlehnung an den Künstlernamen der TV-Schauspielerin Virginia Ruth Egnor) genannten Stoßstangenhörner debütieren. Neu ist auch die Panorama-Frontscheibe
1954: Als erster Automobilhersteller der Welt rüstet Cadillac alle Fahrzeuge serienmäßig mit Servolenkung aus
1955: Elvis Presley erwirbt bis zu seinem Tod im Jahr 1977 über 100 Cadillac, von denen er viele an Freunde und Familienmitglieder verschenkt. Seine allerletzte Fahrt absolviert Presley in einem weißen 1977er Cadillac-Miller-Meteor-Bestattungsfahrzeug
1957: Das Prestigemodell Eldorado Brougham überrascht mit damals neuartigen Details wie elektrisch verstellbarem Fahrersitz mit Memory-Funktion und getrennter Heizung für Vorder- und Rücksitze. Innovativ in der Luxusklasse sind die Luftfederung und Aluminiumräder
1959: Die Ära des Heckflossendesigns erreicht mit dem Cadillac Eldorado (6,4 Liter Hubraum, 345 PS) ihren Höhepunkt. Die Flossen messen 97 Zentimeter in der Höhe, branchenweiter Rekord
1964: Cadillac präsentiert als erster Automobilhersteller ein thermostatgesteuertes Heizungs-, Lüftungs- und Klimatisierungssystem. Ebenfalls neu ist ein Schalter, der die Scheinwerfer je nach Lichtverhältnissen automatisch ein- und ausschaltet, das „Autronic Eye“
1965: Neu ist die längs- und höhenverstellbare Lenksäule
1966: Erstmals verkauft Cadillac in einem Jahr mehr als 200.000 Einheiten. Die geschwindigkeitsabhängige Servolenkung, das Stereo-Autoradio und die Sitzheizung debütieren bei Cadillac
1967: Als erster Cadillac und erster moderner V8 debütiert der Fleetwood Eldorado (7,0 Liter Hubraum, 340 PS) mit Frontantrieb
1968: Der neue Cadillac Series 75 ist 6,23 Meter lang (Radstand 3,80 Meter), Rekord in der Markengeschichte
1970: Der 2,5 Tonnen schwere und 200 km/h schnelle Eldorado debütiert mit dem bis dahin hubraumgrößten Großserienmotor der Automobilgeschichte (8,2 Liter V8 mit 400 PS)
1971: Als neue Ausstattungsoption gibt es bei Cadillac ein elektronisch gesteuertes ABS für die Hinterradbremsen
1972: Cadillac feiert die serienmäßige Ausstattung aller Modelle mit Sicherheitsgurten, für amerikanische Autobauer eine Innovation. Volvo dagegen bietet schon seit 1959 serienmäßige Sicherheitsgurte
1974: Ein erster Airbag geht in Produktion, das so genannte „Air Cushion Restraint System“
1975: Als erster US-Hersteller führt Cadillac die elektronische Benzineinspritzung ein
1976: Mit Ende der Produktion des Eldorado Convertible nach 14.000 Einheiten endet die Herstellung amerikanischer Cabriolets vorübergehend
1978: Der Cadillac Seville debütiert mit Bordcomputer
1980: Cadillac Seville mit Frontantrieb
1981: Revolutionäre Zylinderabschaltung beim Cadillac De Ville
1982: Kompakt-Limousine Cadillac Cimarron basiert auf den GM J-Cars und ist daher eng verwandt mit dem Opel Ascona
1984: Mit dem Eldorado Biarritz Convertible kommt die Cabrio-Produktion erneut in Fahrt
1985: Im De Ville kombiniert Cadillac als erster Autobauer einen vorn quer eingebauten V8 mit Vorderradantrieb
1989: Das bei Pininfarina in Turin/Italien produzierte Luxus-Cabriolet Allanté verfügt als erster Cadillac über eine geschwindigkeitsabhängig arbeitende Dämpfung. Eine globale Premiere ist zudem die elektronische Traktionskontrolle in Kombination mit Frontantrieb. 1993 gibt es den Allanté mit geschwindigkeitsabhängiger Servolenkung und adaptiven Stoßdämpfern (RSS, Road-Sensing-Suspension)
1991: In der Neuauflage des Cadillac Seville gibt es erstmals den 4,6-Liter-Northstar-Motor mit Vierventil-Technik und 300 PS, ab 1998 gibt es den Seville mit adaptivem Sitzsystem
1997: Neues Einstiegsmodell Cadillac Catera als Variante des Opel Omega, Produktion bei Opel
1999: Mit „NightVision“ führt Cadillac als erster Autohersteller eine Infrarot-Nachtsichttechnologie ein. Das SUV Cadillac Escalade geht als Antwort auf den Lincoln Navigator in Produktion und wird bis heute produziert, dies inzwischen in fünf Generationen
2000: Cadillac startet mit dem Northstar-LMP nach 50 Jahren Pause wieder in Le Mans. Cadillac feiert insgesamt elf Millionen verkaufte Fahrzeuge in den USA
2002: Mit dem Supersportwagen-Concept Cien feiert Cadillac das 100-jährige Markenjubiläum. Im Rennwagen Northstar LMP 02 arbeitet erstmals ein Cadillac-Motor mit über 600 PS
2004: Die Hochleistungslimousine Cadillac CTS-V geht in Produktion und wird bis 2019 in drei Generationen gebaut als Herausforderer von BMW M3/M5, Mercedes-AMG und sportiven Lexus
2005: Bei Saab im schwedischen Trollhättan beginnt die Produktion des BLS auf Basis des Saab 9-3. Der Cadillac BLS wird nie in Nordamerika, nur auf Exportmärkten verkauft
2006: Der traditionsreiche Modellname De Ville entfällt zugunsten der Abkürzung DTS (De Ville Touring Sedan)
2008: Der Escalade debütiert als erster Full-Size-SUV mit Hybridantrieb
2011: Eine neue Nordschleifen-Bestzeit für Serien-Pkw (7:59.32 Minuten) erzielt der Cadillac CTS-V
2016: Als erster Cadillac mit Hinterradantrieb seit dem Fleetwood von 1996 debütiert die neue Limousine CT6
2017: Mit „Book by Cadillac” startet einer der ersten Auto-Abo-Dienste
2019: Generationenwechsel zum Modelljahr 2020 bei Cadillac XT6 (SUV) und CT5 (Nachfolger des CTS). Neu ist auch der CT4. Cadillac verkauft in diesem Jahr 390.458 Fahrzeuge, ein Allzeit-Bestwert
2022: Cadillac wird 120 Jahre alt. Cadillac-Modelle werden weltweit nur noch auf 33 Märkten verkauft, die wichtigsten sind USA, China und Kanada. In Deutschland konzentriert sich das offizielle Modellangebot auf den Kompakt-SUV Cadillac XT4. Über private Importeure sind allerdings weitere Modelle wie der Escalade erhältlich. Marktstart für den vollelektrischen Cadillac Lyriq