100 Jahre Fließbandfertigung bei Opel: Das wahre Volksauto
Lesezeit 12 Min. Es mag viele überraschen, aber der wahre Erfinder des deutschen Volksautos ist nicht Volkswagen, sondern Opel. Die Einführung der Fließbandfertigung ermöglichte dies. Ab 1924 rollten grüne „Laubfrosch“-Opel vom Band. Aus den Laubfröschen entwickelten sich später Modelle wie Kadetten und Kapitäne, die als solide Alltagsautos für Millionen dienten.
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SP-X/Köln. Mit einer kleinen Motorwagen-Manufaktur kam Opel vor 125 Jahren in Rüsselsheim in Fahrt, den ersten großen Beitrag zur Autogeschichte leistete der viertälteste bis heute existierende Autobauer aber erst 1924: Damals debütierte der in fröhlichem Grün lackierte Opel 4/12 PS „Laubfrosch“ als Vorreiter aller Volksautos. Weder Wolfsburgs Volkswagen noch Henry Fords Model T waren die ersten in Deutschland für breitere Bevölkerungskreise bezahlbaren Fahrzeuge. Stattdessen rief zunächst Opel eine Brot-und-Butter-Strategie aus: Der Laubfrosch hüpfte vom neuartigen Fließband, und dank hocheffizienter Fertigung sanken die Preise drastisch.
Opel Laubfrosch
Als bodenständiges Modell verzichtete der Laubfrosch auf jeglichen Luxus – es gab ihn nur in Grün und mit wenigen Optionen – aber Opel gab dem „Wagen für Jedermann“ (Werbeslogan) mit, was ihn begehrenswerter machte als viele andere Kleine. So verfügte der 3,20 Meter kurze Typ 4/12 PS über einen Vierzylinder-Blockmotor mit direkt angeflanschtem Dreigang-Getriebe, Voraussetzung für souveräne Fahrleistungen.
Ein Markstein für die deutsche Autoindustrie
Rund 120.000 Einheiten lieferte Opel von diesem frühen Volumenauto bis 1932 aus – ein Markstein für die deutsche Autoindustrie, und für die Marke mit dem Blitz der Beginn einer Erfolgsstory. Ob kleine Opel P4, Kadett, Corsa und Astra oder größere Kapitän und Grandland: Opel verfolgt seit dem Laubfrosch die Vision des Autos für alle. Auch eine Prise feuriges Chili darf sein, immer dann wenn es um Sportler wie Opel GT, Manta, Monza oder GSE geht.
Rechtsstreit mit Citroën
Allerdings war der Anfang als Massenmarke für Opel alles andere als leicht. Das Sprichwort „Das Gleiche in Grün“ zeugt davon noch heute, denn im Rechtsstreit mit Citroën musste Opel Mitte der 1920er beweisen, dass der Laubfrosch kein Plagiat des Typs 5 HP war. Die Richter sprachen Opel frei von diesem Vorwurf, schließlich hatte der Franzose das Lenkrad auf der linken Seite und der kleine Rüsselsheimer rechts. Vor allem aber gab es den kleinen Laubfrosch nur in grüner Lackierung, der Citroën glänzte dagegen in Gelb. Kostete der Opel anfangs noch so viel ein Eigenheim, sank der Preis mit steigenden Stückzahlen um fast 60 Prozent auf 1.990 Mark. Nun konnten sich den Opel nicht nur Ärzte, sondern auch Handelsvertreter und Kaufleute leisten.
Opel 1,2 Liter
Nochmals 200 Mark billiger war der ab 1931 in sieben Karosserieformen hergestellte Opel 1,2 Liter. Trotz Weltwirtschaftskrise setzte Opel – inzwischen im Besitz von General Motors (GM) und längst größter deutscher Autoproduzent – von dem kantigen Kompakten über 100.000 Einheiten ab, ehe die 1935 lancierte Faceliftversion Opel P4 zu damals sensationell niedrigen Preisen verkauft wurde, die nur sechs Monatsgehältern eines Durchschnittsverdieners entsprachen.
Opel Olympia
Der 1,3-Liter-Typ Olympia schrieb überdies 1935 Technikgeschichte als erstes deutsches Serienauto mit einer selbsttragenden Ganzstahlkarosserie, der Kadett begründete 1936 eine Kompaktklasse-Dynastie, und Opel avancierte zum größten Autohersteller Europas. Bestseller über Bestseller rollten aus Rüsselsheim und Brandenburg, wo die Hessen Europas modernstes Nutzfahrzeugwerk für den Blitz-Schnelllaster einrichteten. Die Wohlstandssymbole Admiral (ab 1937) und Kapitän (ab 1938) blieben für die meisten ein Traum, aber sie zeigten, dass luxuriöse Straßenkreuzer nicht exaltiert kostspielig sein müssen.
Opel Kapitän
Opel in der Oberklasse? Was heute wie ein Märchen klingt, war in den deutschen Wirtschaftswunderjahren ab 1949 Alltag. Der repräsentative Opel Kapitän platzierte sich zeitweise auf dem dritten Platz der Zulassungscharts, gleich hinter VW Käfer und Opel Rekord. Und die 1964 ergänzten, glamourösen Flaggschiffe Opel Admiral und Diplomat wurden als „Prominentenklasse“ beworben, denn Deutschlands erfolgreichster V8 kam noch nicht aus Stuttgart, sondern aus Rüsselsheim. Die letzte Generation von Kapitän, Admiral und Diplomat überraschte 1969 mit Raffinessen, wie sie weder Mercedes 300 SE noch BMW 2800 boten.
Opel Diplomat
Aber es war das Preisleistungsverhältnis, das den Diplomat vor dem Bonner Bundeskanzleramt einziehen ließ: Minister der ersten sozial-liberalen Regierungskoalition setzten nun auf V8-Opel statt teuren Stern. Die Modelle Senator und Monza eröffneten 1977 ein bescheideneres und finales Flaggschiff-Kapitel. Oberklasse ist heute kein Thema mehr für Opel, die Marke sieht sich dort, wo sie seit 100 Jahren am stärksten verankert ist: In den kleinen und mittleren Klassen.
Opel Kadett
Über sechs Generationen zählte der Kadett zu den zwei meistverkauften Autos in Deutschland. Als erster Opel wurde der Kadett Produktionsmillionär und mit über elf Millionen Einheiten stellte er eins der erfolgreichsten Modelle in Europa. Sogar den VW Käfer überholte der Kadett Anfang der 1970er, nachdem er ihm den Weg 1945 hatte frei machen müssen. Damals war das erste Kadett-Werk demontiert und an die Sowjetunion geliefert worden.
Opel Astra
Seit 1991 liegt es am Opel Astra, die Erfolgsgeschichte des populärsten Modells mit Blitz fortzuschreiben. Gemeinsam mit dem Corsa – auf dem Heimatmarkt zuletzt abonniert auf die Pole Position im Kleinwagensegment – soll der Astra heute die Elektrifizierung der kleinen Klasse beschleunigen. Dies auch als Kombi mit Stecker, schließlich überrascht Opel schon seit Beginn der 1950er mit innovativen Lastern für Familien und Freizeit, die regelmäßig an der Spitze der Kombi-Verkaufscharts sind.
Opel und GM
Fast 90 Jahre war Opel im Besitz von GM, eine Ära, die sich in globalen Bestsellern wie den unter diversen Marken vertriebenen Weltautos Rekord (1953-1986) und Ascona (1970-1988) spiegelt, aber auch billige Sechszylinder im Stil kompakter Muscle Cars (Commodore) und erschwingliche Kultsportler wie Opel GT (1968-1973), Manta (1970-1988) und Calibra (1989-1997) hervorbrachte. Turbulenzen mit Qualitätsabstürzen gab es, als in den 1980ern Kostenkiller José López de Arriortúa wirkte und dabei den Mythos „Opel, der Zuverlässige“ beschädigte. Und dann die diversen mutigen Modelle, mit denen kein Geld verdient wurde, zu nennen ist da exemplarisch der kleine Adam.
Stellantis
Seit 2021 vertritt Opel als einzige von 14 Marken die deutsche Autobau-Tradition im Riesenkonzern Stellantis. Und dies so profitabel, dass sich Konzernlenker Carlos Tavarez davon beeindruckt zeigt, wie Opel innerhalb von nur 18 Monaten in die Gewinnzone fuhr – nach vielen Jahren mit Verlusten. Dabei sind es heute wie vor 100 Jahren die technisch innovativen Brot-und-Butter-Modelle, mit denen Opel populär und profitabel sein will. Extravaganz als Endorphin-Beschleuniger gibt es nicht mehr, dafür soll die Submarke GSe (Grand Sport Electric) zeigen, wie Opel im Elektro-Zeitalter Emotionen wecken will.
Dieser Beitrag stammt von Wolfram Nickel, Redakteur für das Redaktionsbüro SPS Spotpress Services GmbH.
Chronik Opel:
1862: Als Nähmaschinenproduzent startet Adam Opel ins Industriezeitalter
1894: Ende des Jahres präsentiert Automobilpionier Friedrich Lutzmann sein erstes Automobil, das in seiner „Anhaltische Motorwagenfabrik“ in Dessau gebaut wird
1895: Unternehmensgründer Adam Opel stirbt
1897: Lutzmann bezieht eine neue große Fabrikhalle in Dessau, in der bis 1898 etwa 60 Motorwagen gebaut werden. Beim Berliner Automobilsalon („Revue der pferdelosen Wagen“) ist Lutzmann neben Benz und Daimler wichtigster Aussteller
1898: Zur zweiten Berliner Automobil-Revue reisen auch Fritz und Wilhelm Opel, die Söhne von Adam Opel. Lutzmann zählt erneut zu den Ausstellern. In Dessau besichtigen die Opel-Brüder Lutzmanns Fabrik und unterbreiten Lutzmann einen Kauf- und Kooperationsvertrag. Zugleich bewerben sie bereits die künftigen Opel-Automobile („Opel-Motorwagen sind die besten“), allerdings unterschreibt Lutzmann trotz Handelseinigkeit erst im Januar des Folgejahres den Vertrag
1899: Am 21. Januar Vertragsschluss mit dem großherzoglichen Hofwagenbauer Friedrich Lutzmann aus Dessau. Start der Automobilfertigung in Rüsselsheim, erstes Modell „Opel Patent-Motorwagen System Lutzmann“ zum Preis von 2.600 Mark. Angetrieben wird das erste Opel-Automobil von einem Einzylinder-Heckmotor mit 4 PS Leistung aus 1,5 Liter Hubraum, die Höchstgeschwindigkeit beträgt 20 km/h
1901: Alexandre Darracq unterzeichnet einen Kooperationsvertrag mit der Adam Opel AG, um in Deutschland diverse Fahrzeugtypen unter dem Markennamen Opel Darracq zu fertigen. Eine erfolgreich deutsch-französische Kooperation, die bis 1908 andauert.
1902: Opel-Darracq mit 8 PS starkem Einzylindermotor gehen in Serie. Im Herbst entsteht die erste Opel-Eigenkonstruktion, das Modell 10/12 PS mit neu entwickeltem Zweizylinder-Frontmotor und Kardan-Antrieb
1909: Mit der Produktion des „Doktorwagens“ 4/8 PS vollzieht Opel den Schritt zum vielseitigen, beruflich nutzbaren Automobil. Der Preis dieses „geeignetsten Wagen für Ärzte, Tierärzte, Rechtsanwälte etc.“ beträgt 3.950 Mark
1912: Der Opel „Puppchen“ ist ein viersitziger Torpedo, später optional auch ein sportiver Zweisitzer mit 65 km/h Höchstgeschwindigkeit. Produktion des 10.000sten Opel-Automobils, ein Modell „Puppchen“
1914: Opel wird größter deutscher und einer der führenden europäischen Fahrzeughersteller dank des Erfolgsmodells „Puppchen“
1924: Als erster deutscher Hersteller setzt Opel mit einer 45 Meter langen Montagelinie die Fließbandproduktion ein. Erstes Fließbandmodell wird der zweisitzige, grün lackierte Typ 4/12 PS „Laubfrosch“, dessen Preis von anfänglich 4.500 Mark auf später 1.990 Mark gesenkt wird. Ungewöhnlich für diese Klasse sind die Stahlscheibenräder und der elektrische Anlasser
1925: Der Typ 80, eine Weiterentwicklung des Laubfrosch, ist Opels erstes Auto mit Vierradbremse, der Neue bringt es mit 45 PS Leistung auf 90 km/h
1927: Alle 4,5 Minuten rollt ein Opel 4/12 PS Laubfrosch vom Fließband, der kleine Rüsselsheimer wird endgültig als „Volksauto“ gefeiert. Opel ist größter Exporteur unter den deutschen Herstellern
1928: Jedes dritte in Deutschland gebaute Auto ist ein Opel. Die Marke ist größter deutscher Fahrzeugexporteur und hält zeitweise 44 Prozent Marktanteil im Heimatland. Umwandlung in eine Aktiengesellschaft
1929: General Motors übernimmt 80 Prozent der Anteile der Adam Opel AG
1930: In der Weltwirtschaftskrise schreibt Opel rote Zahlen, allein 1930 rund 14 Millionen Reichsmark
1931: General Motors übernimmt die restlichen 20 Prozent der Opel-Aktien
1932: Der Opel-Jahresausstoß geht zurück auf rund 21.000 Fahrzeuge
1935: Der Opel P4 reüssiert bis 1937 als erster „Volkswagen“. Am 7. April erfolgt der erste Spatenstich für das Nutzfahrzeug-Werk Brandenburg, denn in Rüsselsheim sind alle Kapazitäten erschöpft. Am 18. Oktober liefert Brandenburg den ersten Blitz aus. Opel-Brandenburg wird das größte Lkw-Werk in ganz Europa. Vorstellung des kompakten Opel Olympia, des ersten deutschen Großserienautos mit selbsttragender Ganzstahlkarosserie. Als erster deutscher Hersteller übertrifft Opel bei der Jahresproduktion die 100.000-Einheiten-Marke
1936: Der Opel Kadett wird eingeführt mit 1,1 Liter Hubraum und 23 PS Leistung. Mit einer Jahresproduktion von 120.293 Einheiten ist Opel größter Autohersteller Europas
1937: Opel ist siebtgrößter Autobauer weltweit und mit 130.267 weiterhin größter in Europa
1938: Opel verschafft sich mit relativ kostengünstigen Sechszylinder-Modellen Respekt im Segment der großen Reisewagen. Der Kapitän verfügt über 2,5 Liter Hubraum und 55 PS Leistung, der Admiral über 3,6 Liter Hubraum und 75 PS Leistung
1940: Produktion des einmillionsten Opel, ein Kapitän. Opel beendet im Oktober die Produktion ziviler Pkw, fertigt jedoch mit dem 3-Tonnen-Lkw Blitz „S“ (Standard) den wichtigsten Wehrmachts-Lastwagen in Rüsselsheim und Brandenburg
1945: Die Kadett-Produktionsanlagen werden demontiert und gehen als Reparationsleistung an die Sowjetunion. Dort wird aus dem Kadett der erste Moskwitsch, ein sowjetisches Volksauto
1946: Im Juli laufen in Rüsselsheim die Fließbänder nach kriegsbedingter Unterbrechung mit Nutzfahrzeugen und Frigidaire-Kühlschränken wieder an. Erstes Automobil ist der Opel Blitz 1,5 Tonner
1947: Die Pkw-Produktion beginnt mit dem Modell Olympia, die Ausstattung ist ähnlich wie in Vorkriegsjahren, allerdings ohne Chromschmuck
1948: Die Produktion des Opel Kapitän läuft wieder an
1949: Der Opel Olympia wird als Kombi- bzw. Kastenwagen und Lieferwagen eingeführt. Der Beginn einer Kombi-Tradition, die vom 1953 lancierten Olympia Rekord fortgesetzt wird. Als Opel Caravan wird der Kombi gesellschaftsfähig
1953: Das Mittelklassemodell Olympia Rekord ist der erste Opel mit moderner Pontonkarosserie. Lange Zeit belegt der Olympia Rekord den zweiten Platz in der deutschen Zulassungsstatistik hinter dem preiswerteren Volkswagen Käfer
1956: Das neue Werk K40 ist bereit für einen jährlichen Fahrzeugausstoß von 100.000 Einheiten. Der zweimillionste Opel ist ein Kapitän. Der Kapitän rückt in den Nachkriegsjahren zeitweise bis auf Platz drei in der deutschen Verkaufsstatistik vor
1959: Opel dominiert ein Viertel des deutschen Neuwagenmarkts. Der erfolgreichste Kapitän aller Zeiten, der P 2.6, geht an den Start. In gut vier Jahren werden 145.618 Einheiten gefertigt
1962: Opel feiert den 100. Gründungstag des Unternehmens. In Bochum wird ein neues Werk eröffnet für die Produktion des Kadett A, der gegen VW Käfer und Ford Taunus 12 M antritt
1964: Der fünfmillionste Opel wird produziert. Das Flaggschiff-Trio Kapitän, Admiral und Diplomat wird eingeführt
1965: Der Opel Kadett B wird als Weltauto vermarktet und auch in Nordamerika ein Erfolg. Vierte Generation des Leicht-Lkw und Transporters Opel Blitz. Mit dem erneuerten Opel Blitz kommt jeder zweite in Deutschland produzierte Lkw der Klasse bis drei Tonnen Nutzlast aus Rüsselsheim
1966: Produktionsanlauf für den Rekord C, der meistverkaufte Rekord aller Zeiten
1967: Der Commodore startet als Premiumversion des Rekord. Zugleich vermittelt der Commodore GS und ab 1970 der Commodore GS/E Sportlichkeit und starke Leistungswerte auf Porsche-911-Niveau (130 bzw. 150 PS)
1968: Neu ist das Sportcoupé Opel GT
1970: Das familientaugliche Sportcoupé Manta geht als Rivale zum Ford Capri an den Start. Der Opel Ascona zielt gegen den Ford Taunus
1971: Der zehnmillionste Opel rollt vom Band, ein Rekord C Caravan
1972: Opel überholt Volkswagen und ist noch einmal größter deutscher Automobilhersteller mit einem Marktanteil von 20,4 Prozent
1975: Auch der Ascona B wird als Weltauto gefeiert und bis 1981 in 1,5 Millionen Einheiten verkauft. Der neu eingeführte Manta B bleibt bis 1988 im Programm
1977: Der Opel Senator (die Coupéversion heißt Monza) wird Nachfolger von Admiral und Diplomat
1979: Erster Opel mit Frontantrieb ist der Kadett D
1980: Nach der bis 1982 andauernden zweiten globalen Energiekrise macht Opel erstmals seit einem halben Jahrhundert Verluste
1982: Einführung des Kleinwagens Opel Corsa, Produktion im spanischen Saragossa. Zum Marktstart der finalen Rekord-Generation E2 (gebaut bis 1986) feiert Opel 5,8 Millionen verkaufte Rekord seit 1953, davon gingen 3,8 Millionen Einheiten in den Export
1983: Produktionsjubiläum im Stammwerk Rüsselsheim, dort läuft ein Senator CD als 20-millionster Opel vom Band
1985: Opel ist erster Hersteller in Deutschland mit kompletter Katalysator-Modellpalette
1986: Der Opel Omega ersetzt den Rekord
1989: Marktstart für den Opel Calibra, der als hierzulande erfolgreichstes Sportcoupé der 1990er Geschichte schreibt
1990: Die Forschung an elektrisch angetriebenen Opel-Modellen nimmt Fahrt auf. In Eisenach wird der erste Opel Vectra gebaut
1991: Der Astra löst den Kadett ab. Bis 1997 werden vom ersten Astra (F) 4,13 Millionen Einheiten gebaut, damit ist diese erste Astra-Generation das bis heute meistgebaute Opel-Modell. Der neue Opel Frontera wird SUV-Marktführer in Europa
1993: Qualitätsprobleme schädigen den Ruf von Image. Einkaufschef José López de Arriortúa wechselt zu VW
1994: Der 30-millionste Opel ist das damalige Spitzenmodell Opel Omega MV 6
1998: Neue Firmenzentrale in Rüsselsheim. Vorstellung der erneuerten SUV-Modellreihe Frontera und wenig später des Geländewagens Monterey
1999: Start für den Zafira als Kompakt-Van. Als 50-millionster Opel läuft in Rüsselsheim ein silbergrauer Omega B vom Band
2000: Der Test von Brennstoffzellen-Fahrzeugen beginnt mit dem HydroGen1 (Zafira)
2003: Die Flaggschiff-Modellreihe Opel Omega wird ersatzlos gestrichen
2005: Die Adam Opel AG wird in eine GmbH umgewandelt
2008: Marktstart für den Insignia in der Mittelklasse. GM leidet unter der globalen Finanzkrise und Opel stellt beim Bund eine Anfrage hinsichtlich einer Bürgschaft zur Kreditabsicherung
2009: Einführung einer neuen Astra-Generation. Mehrere Investoren interessieren sich für eine Übernahme von Opel, darunter Fiat und der Automobilzulieferer Magna International zusammen mit der russischen Bank Sberbank. Im November entscheidet sich General Motors gegen den Verkauf von Opel an Magna
2010: Mit nur 8 Prozent Marktanteil und 233.000 Zulassungen erlebt Opel auf dem Heimatmarkt ein schwieriges Jahr. Eine von General Motors beim Deutschlandfonds beantragte Bürgschaft über 1,1 Milliarden Euro wird im Juni abgelehnt. Markstart des Vans Meriva B
2011: Vorstellung des ersten Ampera mit Elektroantrieb als Vorbote der E-Ära. Auch der Opel Zafira debütiert in neuer, zweiter Generation. Die Adam Opel GmbH wird wieder in eine Aktiengesellschaft umgewandelt.
2012: Mit dem Mokka lanciert Opel den ersten erfolgreichen kleinen SUV der Marke. Der Lifestyle-Mini Opel Adam geht im November in Produktion
2013: Mit dem Cascada zeigt Opel Präsenz im Markt der Mittelklasse-Cabriolets
2014: Opel schließt das Werk Bochum. Die fünfte Generation des Corsa debütiert auf dem Pariser Salon
2015: Der Kleinstwagen Opel Karl kommt auf den Markt und ist nach Carl von Opel, einem Sohn des Unternehmensgründers Adam Opel, benannt. Nach dem 2014 präsentierten Adam ist er der zweite Opel, der einen Vornamen aus der Familie Opel trägt
2016: Auf dem Pariser Autosalon feiert der kompakte Ampera-e Weltpremiere mit rund 500 Kilometern vollelektrischer Reichweite (ca. 100 Kilometer mehr als der Wettbwerb). Der Ampera-e ist ein Parallelmodell zum GM-Modell Chevrolet Bolt und kommt deshalb nach Verkauf von Opel durch GM ab 2017 nur in kleinen Stückzahlen in den Handel
2017: In Deutschland hält Opel noch 7,1 Prozent Marktanteil. PSA Peugeot Citroen (PSA) übernimmt die Adam Opel AG und die britische GM-Tochter Vauxhall vom US-Konzern General Motors. Opel wird in die Opel Automobile GmbH umgewandelt. Seit Sommer 2017 ist der PSA-Konzern wie zuletzt von 2007 bis 2010 hinter Volkswagen der zweitgrößte Autobauer Europas. Opel Crossland X und Grandland X basieren als Ergebnis einer bereits jahrelangen Kooperation mit PSA auf französischer Architektur. Als letztes unter GM entwickeltes Modell geht der Insignia (B) an den Start
2018: Als Bestandteil des PSA-Konzerns erhält Opel Rüsselsheim die Verantwortung für die Entwicklung der leichten Nutzfahrzeuge aller PSA-Konzernmarken
2021: Die Produktion des Opel Rocks e läuft an, eines elektrischen Leichtfahrzeugs, das schon 15-jährige mit einem Rollerführerschein fahren dürfen. Opel gehört zur Stellantis NV, einem der weltweit größten Konzerne, der im Januar dieses Jahres aus der Fusion der Unternehmen Groupe PSA und FCA Group entsteht. Der Konzern ist mit seinen 14 Marken der viertgrößte Automobilhersteller der Welt nach verkauften Fahrzeugen. Opel ist nach Peugeot die zweitälteste Marke im Konzern
2022: Opel feiert die Produktion des 75-millionsten Opel, eines Grandland GSe, der im Werk Eisenach vom Band läuft. Unter den elektrischen Kleinwagen führt der Corsa-e mit einem Marktanteil von 25 Prozent. In Deutschland erzielt Opel im Gesamtjahr rund 145.000 Neuzulassungen, davon haben 26 Prozent einen Elektroantrieb. Der Opel-Marktanteil in Deutschland beträgt 5,5 Prozent gegenüber 5,0 Prozent von Ford und 18,1 Prozent von VW
2023: Opel kann weltweit 670.000 Fahrzeuge verkaufen, und mit 15 Prozent Zuwachs gegenüber dem Vorjahr das stärkste Wachstum seit mehr als 20 Jahren. Weltweit sind Opel und die Schwestermarke Vauxhall in mehr als 60 Ländern vertreten. Bis 2024 soll es alle Opel-Modelle auch in elektrifizierten Varianten geben. Im Jahr 2023 kommen die sportiven Plug-in-Hybride Astra GSe und Grandland GSe in den Handel, außerdem der vollelektrische Astra Electric
2024: Opel feiert 125 Jahre Automobilbau und 100 Jahre Fließbandproduktion am Standort Rüsselsheim. Opel präsentiert eine neue Generation des Flaggschiff-SUV Grandland und den neuen Kompakt-SUV Frontera. Zum Jubiläumsfest in Rüsselsheim kommt auch Bundeskanzler Olaf Scholz. Stellantis-Konzernchef Carlos Tavarez ist ebenfalls anwesend und zeigt sich zufrieden, dass Opel nach vielen Jahren mit Verlusten innerhalb von 18 Monaten in die Gewinnzone zurückgekehrt ist